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08.09.2021
Südostasiatische Moderne
Ausstellung in Berlin
Die Zeugnisse der postkolonialen Architektur der 1950er bis 1970er Jahre in Südostasien und die lokalen Diskussionen über ihren Erhalt sind in Deutschland kaum bekannt. So lautet die Ausgangsthese eines Projekts, das die Kurator*innen Sally Below, Moritz Henning, Christian Hiller und Eduard Kögel seit einiger Zeit mit zahlreichen Partnern und Unterstützung durch das BMI und den Hauptstadtkulturfonds bearbeiten. In diesem Zusammenhang macht von Samstag, 10. September bis Sonntag, 24. Oktober 2021 im Haus der Statistik in Berlin nun auch die Ausstellung „Contested Modernities. Postcolonial Architecture in Southeast Asia“ Station.
Sie ist Teil des langfristig ausgerichteten Programms „Encounters with Southeast Asian Modernism“, bei dem sich seit 2019 fünf kuratorische Teams in südostasiatischen Städten mit der Bedeutung der lokalen Architekturmoderne auseinandersetzen und diese in Ausstellungen in Phnom Penh, Jakarta, Yangon und Singapur zeigten. Deren Beiträge werden nun in Berlin zusammengeführt. Dabei sollen auch Prozesse wie die politische Neubewertung der lokalen Architekturgeschichte, steigende Immobilienwerte und die Anpassung alter Gebäude für neue Nutzungen thematisiert werden, mit denen das dortige bauliche Erbe der Moderne konfrontiert ist. Durch künstlerisch-forschende Arbeiten, Dokumentationen und Interviews geben die Kurator*innen Einblick in die lokalen Diskurse der jeweiligen Städte. Damit einher geht auch eine kritische Betrachtung der verbreiteten Deutung, die Moderne sei eine „originär westliche Bewegung“.
Parallel dazu werden Projekte der gleichen Zeit in Deutschland thematisiert. Der Beitrag „Poelzigs Enkel und die Platte in den Tropen“ beispielsweise wirft einen Blick auf die Rolle der Bundesrepublik und die der DDR im Modernisierungsprozess Südostasiens während des Kalten Kriegs und liefert eine erste Bestandsaufnahme planerischer und baulicher Aktivitäten der beiden deutschen Länder, sowie deren Einflüsse auf die Architekturausbildung in der Region.
Dienstags, samstags und sonntags führen die künstlerischen Leiter*innen durch die Ausstellung, eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich. Mehr zu Rahmenprogramm und Online-Veranstaltung am 17. September 2021 von 14–17 Uhr auf der Webseite des Projekts.
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