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27.05.2021
Bildungsschock
Ausstellung in Berlin
Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin setzt seinen diesjährigen Schwerpunkt auf das Thema Bildung. In diesem Kontext startet am heutigen Donnerstag, 27. Mai 2021 die Ausstellung „Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er Jahren“: Als der sowjetische Satellit Sputnik I 1957 zum ersten Mal die Erde umrundete, löste das eine tiefe Verunsicherung in der westlichen Welt aus. Um die vermeintliche „Fortschrittslücke“ zu schließen, wurde in den folgenden Jahrzehnten eine massive Investitions- und Reformwelle im Bildungssektor vorangetrieben. Wie die experimentellen Ansätze von damals in heutigen Bildungsdebatten helfen können, soll die von Tom Holert kuratierte Ausstellung zeigen.
Die Coronakrise zwingt das Bildungssystem akut dazu, tradierte Konzepte zu überdenken und neue Formen des Lernens zu integrieren. Dies konnte 2018 – als die Planungen für die Ausstellung anliefen – noch niemand ahnen. Umso aktueller ist jedoch der Ansatz, die 1960er und 1970er Jahre als Archiv und Ressource zu entdecken. Dabei soll nicht nur der gesellschaftspolitische Ursprung von Slogans wie „Lebenslanges Lernen“ und „Bildung für alle“ untersucht, sondern auch die Veränderung des architektonischen Bildungsraums hinterfragt werden. Konzipiert wurde die knapp vierzig Fallstudien umfassende Ausstellung von einer Vielzahl an Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Architekt*innen. Das Ausstellungsdisplay der Kooperative für Darstellungspolitik (Berlin) greift Elemente der damaligen Architektur- und Designsprache auf.
Parallel zum Hauptprogramm der Ausstellung haben die Kooperationspartner*innen des HKW mehrere Projekte ins Rollen gebracht. Bei „Bildung in Beton“ setzten sich die Schüler*innen aus acht Berliner Schulen mit ihren Schulbauten aus den 1960ern und 1970ern auseinander. Die Orte lassen sich bei geführten Touren parallel zur Ausstellung entdecken. „Schools of Tomorrow 3. Dear Future“ findet ebenfalls an Berliner Schulen statt, hier sollen die Elev*innen allerdings unter Anleitung von Künstler*innen Bildungskonzepte der Zukunft erforschen. Die Ergebnisse werden auf dem Abschlussfestival am 17. und 18. Juni 2021 präsentiert. Das Arsenal – Institut für Film und Videokunst Berlin entwickelte zudem ein umfangreiches Filmprogramm zu den Themen der Ausstellung. Die zugehörige Publikation erschien bereits im letzten Jahr.
Ausstellung: 27. Mai bis 11. Juli 2021, täglich (außer dienstags) 12-20 Uhr
Ort: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
BauNetz ist Medienpartner der Ausstellung Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er Jahren. Die Redaktionsmitglieder Gregor Harbusch und Alexander Stumm sind am Projekt beteiligt.
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