Die Ausstellung Wartopia zeigt die virtuelle Rekonstruktion der Stadt Warschau, nach nicht verwirklichten Entwürfen der Nazis aus den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs.
Ausgangspunkt für die in der Ausstellung gezeigten urbanistischen Visionen waren städteplanerische Konzepte des Architekten Hubert Groß, Stadtplaner im von den Deutschen besetzten Warschau 1939/40, die einen kompletten Abriss Warschaus vorsahen, um an dieser Stelle eine deutsche Stadt zu errichten. Die vor dem Krieg 1,2 Millionen Einwohner zählende Stadt sollte zu einer Provinzstadt mit 40.000 Einwohnern degradiert werden. Die niemals verwirklichte, jetzt virtuell wiederbelebte Stadt zeigt eine Architektur, die auf monumentalem, modernisiertem Klassizismus beruht und als Ikone einer stereotypen Nazi-Architektur erscheint.
Die Künstlerin Aleksandra Polisiewicz sichtete Archive und unternahm den Versuch der virtuellen Rekonstruktion einer unvollendeten und größtenteils unbekannten Geschichte. Farbdrucke, Modelle und Animationen katapultieren den Besucher der Ausstellung in eine menschenleere, mit neoklassizistischen Monumentalbauten vollgeklotzte Stadtlandschaft.
Ausstellung: 4. Februar 2009 bis 28. Februar 2009
Ort: Polnisches Institut in Berlin, Burgstrasse 27, 10178 Berlin
Zum Thema:
www.polnischekultur.de
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Jörg Kempf | 02.02.2009 09:38 Uhr@rli
Was sieht man immer mehr? Monumentalen, modernisierten Klassizismus? Stereotype Naziarchitektur? "Menschenleere, mit neoklassizistischen Monumentalbauten vollgeklotzte Stadtlandschaft(en)"?
Dass dies ein virtuelles Modell einer nicht realisierten Stadtutopie ist, haben Sie aber schon verstanden?
Wäre es jedoch real, würde dies wahrscheinlich bei so manchem Verächter zeitgenössischer Architektur Begeisterungsstürme auslösen.