Was wäre der eine ohne den anderen? Am 11. November 1920 wurde die Romanfigur James Bond als Sohn des schottischen Ingenieurs Andrew Bond und der Schweizer Bergsteigerin Monique Bond (geborene Delacroix) in Wattenscheid im Ruhrgebiet geboren. Auch der Filmzeichner und -architekt Ken Adam stammt aus Deutschland. Er erblickte am 5. Februar 1921 als Klaus Hugo Adam in der Tiergartenstraße 8 im heutigen Bezirk Berlin-Mitte, einer großbürgerlichen Stadtvilla, das Licht der Welt. Seinem Vater gehörte das bekannte Sporthaus „S. Adam“ an der Leipziger, Ecke Friedrichstraße – dessen geplanten Kaufhausneubau hatte übrigens Mies von der Rohe entworfen, doch mit der Wirtschaftskrise 1929 wurden die Planungen auf Eis gelegt.
Jetzt kehrt Ken Adam zurück nach Berlin – zumindest sein Werk inklusive der legendären James-Bond-Filmsets. Dies hatte Ken Adam bereits 2012 der Deutschen Kinemathek übergeben: über 4.000 Zeichnungen zu Filmen aus allen Schaffensperioden, dazu Fotografien und Filme, biografische Zeugnisse und zahlreiche Ehrungen, darunter auch die beiden Oscars. Dieser Archiv-Schatz soll nicht nur behütet werden, sondern auch zugänglich sein. Ab diesem Donnerstag zeigt das Museum für Film und Fernsehen in der Potsdamer Straße die Ausstellung „Bigger than Life. Ken Adam's Film Design“.
Gezeigt werden Briefe, Fotografien und unveröffentlichte Zeichnungen – eingerahmt von szenografischen Räumen, die Ken Adams bisheriges Leben und künstlerische Einflüsse zeigen. Seine Berliner Herkunft und die Flucht ins Londoner Exil, seine Arbeitsweise und die Wirkung auf die folgenden Generationen von Szenenbildnern und Architekten werden ebenfalls thematisiert. Eigens für die Ausstellung gebaute Modelle sollen Adams Zeichnungen ins Dreidimensionale übertragen. Und natürlich dürfen auch die berühmten Gadgets, Amphibienfahrzeuge, Schnellboote, laserbestückte Satelliten, Abschussrampen sowie die Machtzentralen der Bösewichte und die Luxusinterieurs nicht fehlen.
Eröffnung: Mittwoch, 10. Dezember 2014, 18 Uhr
Ausstellung: 11. Dezember 2014 bis 17. Mai 2015
Ort: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Die Deutsche Kinemathek wird als Erweiterung der Ausstellung das Ken-Adam-Archiv 2015 in einer Online-Präsentation veröffentlichen.
Zum Thema:
www.deutsche-kinemathek.de
„Die Wirklichkeit kann sehr langweilig sein“ – ein Gespräch mit Ken Adam auf www.designlines.de
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mehmet | 09.12.2014 23:31 Uhrken adam
ken adam ist ein wirklich herausragender architekt.
mit grossem interesse habe ich bereits mehrere lectures von ihm besucht. auch persönlich ein sehr angenehmer mensch.
vor einigen jahren wollte ich an der TU berlin seine arbeiten als thema meiner thesis für architektur-theorie wählen und wurde mit den worten "wenn du kulissenbau studieren willst geh doch zum theater" von sonst sehr renomierten professor abgewiesen.
daher, umso glücklicher zu sehen, dass nicht alle so denken und ken adam nun eine grosse ausstellung bekommt, die er verdient. ich wünsche ihm alles gute!