Die Einen vertraten den bis heute radikal anmutenden Konstruktivismus, die Anderen mit dem Neoklassizismus die traditionelle Baukunst. So gegensätzlich sie auch sind – beide Strömungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Russland gelten als Architektur der Revolution. Die zweite Ausstellung des noch jungen Museums für Architekturzeichnung in Berlin stellt jetzt unter dem Titel „Architektur im Kulturkampf“ Zeichnungen beider Schulen einander gegenüber.
Die Blätter aus der Sammlung Sergei Tchobans dokumentieren nicht nur die Entwicklung unterschiedlicher Stile in der Zeit zwischen 1900 und 1953 (dem Todesjahr Stalins), sondern transportieren zudem die Kluft zwischen unterschiedlichen Ideologien, aus denen sich während der Sowjetzeit der Neoklassizismus zum Nationalstil entwickelt hat. Und auch die jeweilige „Bühne“ – Moskau für die Konstruktivisten, St. Petersburg bzw. Leningrad für die Traditionalisten – sowie die kulturelle Konkurrenz zwischen den beiden Metropolen wird zum Thema.
Eröffnung: 20. September 2013, 19 Uhr
Ausstellung: 21. September 2013 bis 14. Februar 2014, Mo-Fr 14-19 Uhr, Sa 13-17 Uhr
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