Ludwig Leo (1924-2012) war wohl der ungewöhnlichste Architekt im West-Berlin der Nachkriegszeit. Er hinterließ ein kleines Œuvre mit großer Wirkung (siehe auch unseren Nachruf). Sein Hauptwerk: der Umlauftank am S-Bahnhof Tiergarten (1967-74), eine Anlage für Versuche mit Schiffsmodellen, die sich aus einer 120 Meter langen, rosafarbenen Rohrschleife und einer darauf aufsitzenden blauen Laborhalle zusammensetzt. Seit langem ist der Umlauftank in einem heruntergekommenen Zustand. Aus Anlass seiner bevorstehenden Sanierung durch die Wüstenrot-Stiftung wird jetzt in Berlin die Ausstellung „Ludwig Leo – Ausschnitt“ gezeigt.
Die Ausstellung präsentiert in einem lediglich 5,6 Quadratmeter großen Ausstellungsraum vier Bauten und Projekte Leos, die DLRG-Zentrale in Spandau, die Laborschule Bielefeld, die Sporthalle Charlottenburg und das Landschulheim am Solling in Holzminden. Anhand von Zeichnungen aus dem Nachlass im Baukunstarchiv der Akademie der Künste werden wenig beachtete Aspekte seiner Arbeit vorgestellt. Das historische Material wird mit einem Schnittmodell, aktuellen Fotos und einem Animationsfilm kombiniert, die eigens für die Ausstellung produziert wurden.
Das Projektteam dieser Ausstellung der Wüstenrot-Stiftung besteht aus BARarchitekten (Antje Buchholz, Jack Burnett-Stuart, Michael von Matuschka, Jürgen Patzak-Poor) und Gregor Harbusch.
Eröffnung: Do, 12. September 2013, 19 Uhr
Ausstellung: Fr, 13. September bis So, 27. Oktober 2013, täglich 10-18 Uhr
Ort: Galerie die raum, Oderberger Straße 56, 10435 Berlin
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