Ist Nachhaltigkeit eine typisch deutsche Tugend? Blickt man auf die Liste der aktuellen Preisträger der Holcim Awards für nachhaltiges Bauen lautet die Antwort eindeutig ja. Sauerbruch Hutton, Barkow Leibinger, realities:united, die Architekten Ziegert Roswag Seiler, das Team von Anna Heringer, Martin Rauch und Nägele Waibel Architekten und nicht zu vergessen der Berliner Architekt und Preisträger des Global Gold Awards Francis Kéré: Dass in diesem Jahr auffällig viele Projekte von deutschen Architekten – darunter allein fünf aus Berliner Büros – unter den Preisträgern waren, gab der Holcim Foundation den Anstoß, diese in einem Buch und einer Ausstellung besonders zu würdigen. Nachdem im April unter dem Titel „Machen!“ die sechs deutschen Gewinnerprojekte vorgestellt wurden, werden sie nun in der gleichnamigen Ausstellung in der Berliner Aedes-Galerie präsentiert.
Das Gymnasium in Gando, die Lehmschule in Pakistan oder das Kartenhaus aus Beton in Hamburg – alle sechs Projekte offenbaren exemplarisch einen neuen, reflektierten Zugang zum Thema: Damit das Bauen nachhaltig wird, reicht es nicht, konventionell gedachte Gebäude mit den neuesten Ökogadgets auszustatten. Vielmehr muss Architektur vorrangig ihre eigene gestalterische und konzeptionelle Kompetenz einsetzen. Die Technologie ist nur ein Mittel zum Zweck.
Die Ausstellung begleitet den Entwicklungsprozess der sechs Projekte: Auf der einen Seite stellt sie den Stand der Wettbewerbsabgabe vor, anhand von Modellen bis hin zu Detailstudien und Experimenten im Maßstab 1:1 zeigt sie aber auch, wie sich die Projekte in der Zwischenzeit weiter entwickelt haben. Zur Eröffnung sprechen Kristin Feireiss (Aedes) sowie Ilka und Andreas Ruby (Ruby Press).
Eröffnung: Freitag, 13. Juli 2012, 19.30 Uhr
Ausstellung: 13. Juli 2012 bis 30. August 2012, Di-Fr 11-18.30 Uhr, Sa-So 13-17 Uhr
Ort: Aedes am Pfefferberg, Studio, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin
Ergänzend zur Ausstellung finden drei Diskussionsveranstaltungen im ANCB The Metropolitan Laboratory statt, in der die Preisträger ihre Projekte vorstellen und über deren aktuellen Entwicklungsstand berichten. Das erste Gespräch findet am Freitag, 13. Juli 2012, um 18.00 Uhr, vor der Ausstellungseröffnung statt.
Freitag, 13. Juli 2012, 18 Uhr
Savoir Vivre: Wie man die Stadt so (um-)baut, dass sie verschiedene Lebensstile ermöglicht
Mit Matthias Sauerbruch, Sauerbruch Hutton; Jan Edler und Tim Edler, realities:united
Freitag, 3. August 2012, 18 Uhr
Heizen mit Beton, Kühlen mit Lehm: Wie man Materialien in ihrer ganzen Bandbreite nutzen kann
Mit Frank Barkow, Barkow Leibinger Architekten und Mike Schlaich, TU Berlin; Anna Heringer und Martin Rauch, Heringer Rauch Nägele Waibel Naji
Freitag, 17. August 2012, 18 Uhr
Alte Materialien neu verbaut: Wie man alte Bautraditionen modernisieren kann
Mit Francis Kéré, Kéré Architecture; Eike Roswag, Ziegert Roswag Seiler
Zum Thema:
www.holcimawards.org/global
www.ruby-press.com
www.aedes-arc.de