Das Berliner Kulturforum zwischen Mies' Neuer Nationalgalerie und Scharouns Philharmonie ist ein ewiger Patient und städtebaulicher Stein des Anstoßes. 2005 hatte der scheidende Senatsbaudirektor Hans Stimman versucht, das Schicksal der Fläche mit einem Masterplan zu zementieren, während seine Nachfolgerin Regula Lüscher sie nun mit diversen kleinen Maßnahmen vom Pavillon über Sitzstufen und Rasenflächen bis zum lockeren Hain „wachküssen“ möchte.
Den BDA-Mitgliedern Andrew Alberts, Armin Behles und Heike Hanada fehlt dabei eine echte „Idee, eine langfristige Perspektive für einen solchen Ort der (gescheiterten) Utopien“. Sie wollen die Diskussion um die Zukunft des Kulturforums neu beleben. Als Therapie schlagen die Kuratoren eine skizzenhafte Behandlung im „klassischen Serviettenformat“ vor – ungeachtet der Verstümmelung dieses Formats auf eine schnöde DIN-A-4-Seite im Rahmen der diesjährigen Bespielung des deutschen Biennale-Pavillons in Venedig.
Kulturforum. 40/40 heißt die Ausstellung, die am kommenden Dienstag, 28. September 2010, in der BDA-Galerie in Berlin eröffnet wird. Gezeigt werden Statements – skizzenhaft im Format der klassischen Papierserviette 40 cm x 40 cm – von BDA-Mitgliedern und geladenen Kollegen zur Zukunft des Kulturforums und seiner räumlichen Identität innerhalb der Stadt.
Ziel ist es dabei, eine öffentliche Auseinandersetzung um die Zukunft des Kulturforums anzuregen. Im Rahmen der Eröffnung werden die eingereichten Arbeiten von BDA-Mitglieder und geladenen Architekten von folgenden Gästen vorgestellt und diskutiert: Adam Caruso (Caruso St John Architects, London), Wilfried Kuehn (Kuehn Malvezzi, Berlin), Moritz Wullen (Direktor der Kunstbibliothek Berlin) sowie Axel Sowa (Professor für Architekturtheorie, RWTH Aachen).
In der neuen Reihe 40/40 soll es um die Diskussion von Ideen gehen, nicht jedoch um einen klassischen Ideenwettbewerb. Statt auf aufwändige und ausformulierte Beiträge zielt 40/40 über das Medium der spontanen Entwurfsskizze auf die noch fragile Intensität eines ersten Entwurfsgedankens. Erwartet werden dabei pointierte Statements, mit denen sich der BDA Berlin in den öffentlichen Diskurs einbringen und die Auseinandersetzung mit der Stadt fördern will.
Eröffnung: Dienstag, 28. September 2010, 19.30 Uhr
Ausstellung: 28. September bis 21. Oktober 2010, Mo, Mi, Do 10-15 Uhr sowie nach Vereinbarung
Ort: BDA-Galerie, Mommsenstraße 64, 10629 Berlin
Zum Thema:
www.bda-berlin.de