Einst wies Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie seinem Studenten Imi Knoebel den Raum 19 zum Arbeiten zu. Hier entstanden die ersten reduzierten Malereien und Rauminstallationen des Künstlers, der zu einem der wichtigsten Vertreter des Minimalismus wurde. Der Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden präsentiert nun in einer Ausstellung eines seiner Schlüsselwerke, eine Objektgruppe aus Hartfaserplatten mit dem Titel Raum 19 – benannt nach ebenjenem legendären Arbeitsraum, in dem sie entstand. Des Weiteren wird eine Auswahl farbiger Tafelbilder des Künstlers zu sehen sein.
Der Ausstellungsort, der idyllisch an einem Hang über dem Tal der Wupper liegt, ist auch unabhängig von Imi Knoebel einen Besuch wert: Seit neun Jahren zeigt Bildhauer und Turner-Preisträger Tony Cragg, der seit vielen Jahren in Wuppertal lebt, auf dem von ihm erworbenen Grundstück der Villa Waldfrieden zahlreiche Skulpturen in einem weiten, teils waldartigen Park – nicht nur seine eigenen, sondern auch die zahlreicher geschätzter Kollegen, darunter beispielsweise Richard Deacon, Erwin Wurm, Henry Moore und Thomas Schütte.
Architektonisch interessant ist die Villa, die nach langem Leerstand respektvoll saniert wurde und Archiv und Verwaltung der Cragg Foundation beherbergt. Gebaut hat sie Ende der 1940 Jahre der Architekt und Künstler Franz Krause. Er entwickelte die singuläre organische Form des Gebäudes in Korrespondenz zu drei dynamischen Faktoren: den Bewegungen des menschlichen Körpers, der umgebenden Natur und des einfallenden Tageslichts.
Der Park ist täglich – außer Montag – von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Die Villa kann im Rahmen von Sonderführungen besichtigt werden.
Eröffnung: Freitag, 14. Juli 2017, 17 Uhr
Ausstellung: 15. Juli bis 3. Dezember 2017
Ort: Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstraße 12, 42285 Wuppertal
Zum Thema:
skulpturenpark-waldfrieden.de
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