Der Fall des Höhlenforschers Johann Westhauser, der vor kurzem unter dramatischen Umständen aus der Riesending-Schachthöhle gerettet wurde, bleibt hoffentlich ein Einzelfall. So gefährlich muss es unter Tage nicht zugehen, auch wenn unser Leben mittlerweile ohne Untergrund unvorstellbar erscheint. Das jedenfalls will der Kurator Andres Janser mit der groß angelegten Ausstellung „Unterirdisch – Das Spektakel des Unsichtbaren“ im Züricher Museum für Gestaltung zeigen.
Die Schau betrachtet die unterirdische Wirklichkeit unter verschiedenen Aspekten. Was einerseits aus pragmatischen Gründen unter der Erde gebaut wird wie Parkhäuser, Lager oder Verkehrstunnel, kann einen gestalterischen Wert besitzen, der zur bewussten Inszenierung dieser Räume mittels Foto und Film dienen kann. Oft schwebt ein gewisser geheimnisvoller Charakter über diesen spezifischen Orten, vor allem, wenn es um den Schweizer Bundesratsbunker geht, „der so geheim ist, dass es ihn offiziell gar nicht gibt“.
Wie unterschiedlich die Räume auch sein mögen, von außen sind sie nicht sichtbar, allenfalls in grafischen Darstellungen: So etwa zog der erste 1933 gestaltete Plan des Londoner U-Bahnnetzes von Henry Charles Beck weitere grafische Abbildungen der unsichtbaren Verkehrsnetze nach sich.
Sieben thematisch gestaltete Räume sollen dem Zuschauer mittels Fotos, Videos, Grafiken und Modellen „bedeutende nationale und internationale Bauwerke aus der Gegenwart“ nahe bringen. Die Ausstellung wird durch zahlreiche Nebenveranstaltungen wie Führungen oder Workshops thematisch untermauert.
Eröffnung: Donnerstag, 3. Juli 2014, 19 Uhr
Ausstellung: 4. Juli bis 28. September 2014
Ort: Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstraße 60, 8005 Zürich
Zum Thema:
www.museum-gestaltung.ch
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