Gelungener Rollentausch: Architekten machen Kunst, Künstler arbeiten als Architekten. Im Marta Herford werden nun zum ersten Mal in der Ausstellung „(un)möglich“ Gebäude und Räume, Modelle und Entwürfe sowie utopische Ideen und Experimente vorgestellt, die ausschließlich von bildenden Künstlern stammen.
Der Gehry-Bau für das MARTa Herford gilt selbst als ein Beispiel dafür, wie Architekten ihre Bauten bisweilen als Skulpturen denken. Im MARTa-Jubiläumsjahr 2015 soll die Umkehrung dieses Rollentauschs, also Künstler als Architekten, einen neuen Blick auf diese Zusammenhänge erschließen. Mit einer provokanten Frage: Können Künstler als Architekten innovativer und radikaler sein, wenn sie sich nicht um Bauvorschriften, Realisierbarkeit und Investorenwünsche kümmern müssen?
Beispiele gibt es zur Genüge. Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit und nach einer Idee von Anne Schloen zeigt die Vielfalt der künstlerischen Grenzüberschreitungen. Ausgestellt werden unter anderem Architekturen von Absalon, Atelier van Lieshout, Thomas Bayrle, Hans op de Beeck, Constant, Theo van Doesburg, Isa Genzken, Dan Graham, Wenzel Hablik, Erwin Heerich, Carsten Höller, Anish Kapoor, Gordon Matta Clark, Isa Melsheimer, El Lissitzky, Gregor Schneider und Thomas Schütte. Die Exponate zeigen Träume von (un)möglichen Räumen, Zeichnungen utopischer Stadtentwürfe, begehbare Raumkonstruktionen oder fiktive Museen.
Eröffnung: Freitag, 20. Februar 2015, 19.30 Uhr
Ausstellung: 21. Februar bis 31. Mai 2015
Ort: MARTa Herford, Goebenstraße 2-10, 32052 Herford
Zum Thema:
marta-herford.de
Auf Karte zeigen:
Google Maps
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
2
Frank Thunder | 18.02.2015 16:37 UhrKünstler
Ich pflichte meinem Vorredner voll und ganz bei.
Das ist doch wohl ein schlechter Witz!
Das ist ungefähr so, wie wenn einer fragt, ob Künstler schneller fahren könnten, wenn sie sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten müssten. Das könnten wir alle!
Abgesehen davon, ist ja Architektur nicht das Produkt von künstlerischem Anspruch und Einhaltung der Vorschriften. Wie sieht es denn mit Einbeziehung der Naturgesetzte (Statik, Klima etc.) aus?
Radikal und aufregend ist für mich, wenn es einen Anspruch auf Realisierbarkeit hat, auch abseits der Vorschriften. Reine Papierarchitektur ist dafür furchtbar langweilig.