Es ist relativ ruhig um die Meisterhäuser in Dessau geworden. Seit der Debatte um einen Wiederaufbau der Häuser Moholy-Nagy und Gropius ist ja auch schon Zeit vergangen: 2014 wurden sie – in üblich zeitgenössischer Manier – wieder errichtet. Verantwortlich für die Neuinterpretation war das Berliner Büro Bruno Fioretti Marquez Architekten. Bei weitem nicht so spektakulär, aber sicherlich nicht weniger aufwändig gestaltete sich da die Sanierung des Meisterhauses Kandinsky-Klee, die 2014 abgeschlossen wurde.
Zurück zum Haus Gropius, das schließlich Hauptanlaufpunkt der Meisterhaus-Siedlung ist und in dem inzwischen sehr regelmäßig Ausstellungen stattfinden. So auch wieder ab morgen, Donnerstag, den 8. Juli 2021, wenn die Stiftung Bauhaus zur Eröffnung der Ausstellung „Haus Gropius || Fiktional“ einlädt. Diese ist eine Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Bauhaus Dessau und dem Literaturhaus Berlin, die Künstler*innen und Autor*innen in den Residenzen der Meisterhäuser zusammenbringt.
Das Thema der Ausstellung stellt wie auch im Jahr zuvor das UNESCO-Welterbe selbst. Diesem widmeten sich die Künstlerinnen Sofia Dona und Andrea Acosta sowie die Schriftstellerin Mara Genschel. Hinzu kommt ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Infrastrukturen, das die Stiftung Bauhaus Dessau für dieses Jahr zu ihrem Programm macht. Zu erwarten seien folglich Arbeiten, die oft verdeckte Grundlagen des Alltags ans Licht holen – von der Jagd über das Publizieren bis hin zu den Steinen, mit denen die Meisterhäuser erbaut wurden, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung.
Ausstellung: 8. Juli bis 12. September 2021 (Sofia Dona und Mara Genschel) und vom 8. Juli bis 14. November 2021 (Andrea Acosta), der Eintritt ist frei.
Eröffnung: Donnerstag, 8. Juli, 17 Uhr
Ort: Haus Gropius, Ebertallee 57, 06846 Dessau-Roßlau
Die Teilnahme an der Ausstellungseröffnung ist aufgrund der Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nur für zuvor angemeldete Gäste möglich.
Zum Thema:
www.bauhaus-dessau.de
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STPH | 08.07.2021 14:22 UhrNicht vorhersehbar
....wie gefangen komplett blinde Fenster wirken. Überraschend wohl auch für die Architekten selbst, die ja ihre Entscheidungen nur Richtung konsequent abstrakter Gebäudeplastik trafen. Wenigstens ein kleines Klarglas irgendwo, damit nach dem Eintritt der Blick wieder entweichen kann und der Raum überhaupt erst Orientierung und Großzügigkeit bekommt. Ein wirklich wichtiges Experiment. Der erlebte Raum ist nämlich sowas wie dein Organismus.
Erinnert mich auch an das nach oben unter den Deckel tauchen im Bauhausmuseum in Weimar.