Es ist sicher Zufall, dass passend zur jüngsten Kriminalstatistik für Berlin, die einen deutlichen Anstieg an Wohnungseinbrüchen verzeichnet, eine Ausstellung im Deutschen Architektur-Zentrum DAZ (Berlin) zu Sicherheitssystemen eröffnet wird. Der Künstler Matthias Megyeri zeigt in seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland die Ergebnisse einer langjährigen Untersuchung der „kulturellen, sozialen und psychologischen Aspekte der visuellen Erscheinung von Schutz und Sicherheit im öffentlichen Raum“, so die Ankündigung.
Den Hintergrund der Ausstellung „Acts of Sweet Security“ bildet ein Archiv von rund 80.000 Fotos von Fundstücken aus der alltäglichen Umwelt, die der Künstler nach den Themenbereichen „Sicherheit und Paranoia“ und „Verniedlichung und Kitsch“ sortiert hat. Auch in der Ausstellung werden sie nach verschiedenen Kategorien geordnet gezeigt. Matthias Megyeri bewegt sich aber auch dicht an der Realität: Teil des Projekts ist die Sicherheitsfirma Megyeri & Partners, die eine Auswahl an Sicherheitsprodukten und Installationen anbietet. Zäune, Vorhänge und Mauern formt der Künstler liebevoll um, verfremdet sie dabei und verwendet sie dann wieder im Alltag. Die Produkte haben teils eine reelle Sicherheitsfunktion, andere funktionieren auf suggestiver, aber psychologisch wirkungsvoller Basis.
Parallel zur Ausstellung finden über andere Institutionen und den Stadtraum verteilt sogenannte Ausstellungssatelliten mit Installationen, Führungen und Präsentationen statt.
Eröffnung: 19. April, 19 Uhr, es sprechen der Kurator Adnan Yildiz vom Künstlerhaus Stuttgart und Matthias Böttger, Kurator des DAZ
Ausstellung: 20. April bis 19. Mai 2013, Mi-So 14-19 Uhr
Ort: DAZ, Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin
Das Rahmenprogramm kann hier eingesehen werden; teilweise ist eine Anmeldung erforderlich.
Fotos: Matthias Megyeri
Zum Thema:
Gebaute Beispiele mit besonderer Sicherheitstechnik und Fachinformationen unter
www.baunetzwissen.de/Sicherheit
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