Vor genau 90 Jahren wurde das Henry und Emma Budge-Heim in Frankfurt am Main eröffnet. Der niederländische Architekt und Designer Mart Stam, der auch als Gastdozent für Städtebau am Bauhaus Dessau lehrte, war maßgeblich am Entwurf dieses Altenheims der Moderne beteiligt. Für den Bau erhielt die Stadt finanzielle Unterstützung durch die Henry und Emma Budge-Stiftung – unter der Bedingung, dass in das Heim zu gleichen Teilen jüdische und christliche Bewohner*innen einziehen würden.
Das Bauhaus Museum Dessau blickt im Rahmen der Ausstellungsreihe „Zwischenspiele“ unter dem Titel „Wie wohnen alte Menschen. Das Henry und Emma Budge-Heim in Frankfurt am Main“ anlässlich des 100-jährigen Bestehens der namensgebenden Stiftung auf die bewegte Geschichte des Heims zurück, angefangen vom Bauprozess über die NS- und Kriegszeit bis in die Gegenwart. Die Ausstellung, die am Donnerstagabend, 29. Oktober eröffnet, soll die Frage nach dem Leben und Wohnen alter Menschen in der modernen Großstadt in die Mitte der Gesellschaft rücken und ihr somit die nötige Beachtung verleihen.
Im Rahmen der Schau werden auch der 1930/31 von Ella Bergmann-Michel produzierte Architekturfilm über das Leben im Seniorenheim sowie drei weitere Dokumentationen über das neue Frankfurt am Freitag, 30. Oktober um 15 Uhr gezeigt. Sünke Michel, die Schwiegertocher Bergmann-Michels, wird die Präsentation per Online-Zuschaltung einleiten.
Eröffnung: Donnerstag, 29. Oktober 2020, 18 Uhr
Ausstellung: 29. Oktober 2020 bis 24. Januar 2021
Ort: Bauhaus Museum Dessau, Mies-van-der-Rohe-Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau
Aufgrund der aktuellen Situation wird um Anmeldung gebeten.
Zum Thema:
bauhaus-dessau.de
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