Die Berliner Künstlerin Veronika Kellndorfer beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der Wahrnehmung von Architektur und „Kunst im öffentlichen Raum”. Anlässlich der Einweihung ihrer aktuellen Arbeit „le regard extérieur“ im Neubau des Familienministeriums Berlin zeigt AedesLand ab Freitag in der Ausstellung „Urban haze - reflect what you are“ die verborgenen Verknüpfungen ihrer bildnerischen Arbeitsweise und Einblicke in das Archiv von Kellndorfer: Gläser, Projektionen, Skizzen, Folien und Modelle.
Die Arbeiten – wie aud den S-Bahnhöfen Bornholmer Straße und Bellevue oder im ARD-Hauptstadtstudio – zeigen eine Spurensuche, bei der Transparenz, Projektion, Raum und Reflexion eine entscheidende Rolle spielen. Die Künstlerin macht – sich – ein Bild von der Architektur und dabei vorzugsweise von den gebauten Ikonen der Moderne, bei denen die Bezüge zwischen innen und außen fast immer fließend sind.
Möglich wird dies dank eines Materials, das Durchsichten ermöglicht und dennoch ein Instrument der physischen Separation ist: Glas. Veronika Kellndorfer verwendet dasselbe Material als Bildträger. Seine Transparenz wird allerdings vom feinen Siebdruckraster und ebenso von zahlreichen Licht- und Spiegelreflexen gebrochen, die sich zu fotografischen Schichtungen addieren. So gelingen ihr dichte Arbeiten voller Mehrdeutigkeiten und ein Transfer des Dreidimensionalen in die gläserne Fläche, die als ästhetischer Vorstellungsraum der Erinnerung fungiert.
Zur Eröffnung am Freitagabend sprechen die Kuratorin Beate Engelhorn, Kristin Feireiss (Aedes Berlin) und Christopher Dell (Hafencity-Universität Hamburg). Dieser wird im Anschluss an die Eröffnung ein kleines Konzert geben. Für alle Fußballfreunde wird außerdem ab 20.30 Uhr das WM-Spiel Uruguay-Frankreich übertragen.
Ausstellung: 11. Juni bis 15. Juli 2010, Mo-So 10-20 Uhr
Eröffnung: 11. Juni 2010, 18.30 Uhr
Werkvortrag und Gespräch: 23. Juni, 17.30 Uhr
Ort: AedesLand, Else-Ury-Bogen 600-601, 10623 Berlin
Zum Thema:
www.aedes-arc.de