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26.08.2022

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Dreieck im Niemandsland

Aussichtsturm bei Tilburg von Architectuur Maken


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Mitten in der niederländischen Provinz Nordbrabant zwischen Tilburg und Moergestel liegt der Verkehrsknotenpunkt De Baars, der zwei Autobahnen miteinander verbindet. Im Niemandsland der von Straßen zerfurchten Landschaft auf einem sanften Hügel ist ein skulpturales Dreieck entstanden, dessen Spitze hoch in den Himmel ragt und über zwei freistehende Treppen erreicht werden kann. Der 25 Meter hohe Aussichtsturm ging aus einem 2017 von der Gemeinde Tilburg ausgeschriebenen Wettbewerb hervor, den das Büro Architectuur Maken aus Rotterdam für sich entscheiden konnte.

Vom Turm aus kann man für 1,50 Euro die umliegende Landschaft, die Stadtsilhouette Tilburgs und selbstverständlich auch die Autobahn betrachten. Mit dem Titel De Nieuwe Herdgang verweist die verantwortliche Architektin Nina Aalbers auf die Inspirationsquelle für ihren Entwurf: Ursprünglich bezeichnete der „Herdgang“ – was sich in etwa mit „Herdenkorridor“ übersetzen lässt – eine dreieckige Kreuzung, an der die Hirten ihr Vieh sammelten. Nicht nur die Form des Aussichtsturms ist dem historischen Begriff nachempfunden. Aalbers versteht den Namen auch als einen Hinweis darauf, dass die drei geteilten Landschaften Moerenburg, Koningshoeven und Oisterwijkse Bossen durch das Dreieck symbolisch wieder neu miteinander verknüpft werden. Bei der landschaftlichen Einbettung des Projekts arbeitete Aalbers mit dem Landschaftsarchitekturbüro Eelerwoude aus Good zusammen. Ziel war es, die Eingriffe in die Natur möglichst auf ein Minimum zu beschränken.

Laut Architektin bestand die größte Herausforderung darin, sichere und leicht begehbare Treppen zu realisieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die schrägen Linien in spitz zulaufenden Punkten enden. Die Wahl fiel dabei auf eine verzinkte Stahlkonstruktion, die trotz ihrer Robustheit filigran wirkt. Trotzdem wurde die Anzahl der Personen auf 30 begrenzt, damit sich die Aussicht in Ruhe genießen lässt, heißt es auf der Webseite der Gemeinde Tilburg. Bei der Verkleidung kam Accoya-Holz zum Einsatz. Die Lattung wurde in einem Abstand von acht Zentimetern verlegt, so dass die Elemente leicht ausgetauscht werden können. Zudem lassen sie sich dadurch gut belüften, und es ergeben sich zwischen den Latten kurze Ausblicke auf die Umgebung. Die Accoya-Holzverkleidung wird im Laufe der Zeit ergrauen, wodurch sich die Materialien aneinander angleichen werden. Holz und Stahl kommen von lokalen Unternehmen, die nur 15 Fahrminuten vom Standort entfernt ansässig sind. (dsm)


Fotos: Stijn Poelstra


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