Peggy’s Cove ist ein winziges Fischerdorf in der Provinz Neuschottland an der kanadischen Atlantikküste. Kaum 30 Einwohner*innen leben hier dauerhaft. Aufgrund seiner malerischen Lage und seines Leuchtturms ist das Dorf jedoch eines der wichtigsten Ausflugsziele der Region. Da die Bucht nach Westen schaut, versinkt die Sonne hinter dem Leuchtturm im Meer. Angeblich gehört Peggy’s Point Lighthouse zu den meistfotografierten Leuchttürmen der Welt.

Die zunehmenden Besucherströme erforderten eine neue Infrastruktur, um die Felsen zwischen Dorfende und Leuchtturm zu erschließen. Eine neue Besucherterrasse mit Parkplatz, Sitzbänken und einer Toilettenanlage sollte das bestehende Restaurant ebenso entlasten wie die Natur. Der Entwurf stammt von Omar Gandhi Architects. Gandhi betreibt schon seit einigen Jahren ein Büro in Toronto und eines in Halifax, der Provinzhauptstadt von Neuschottland, kaum 50 Kilometer von Peggy’s Cove entfernt. Er und sein Team sind also mit der Schönheit der rauen Küstenlandschaft vertraut.

Respekt, schreiben die Architekt*innen, sei das Leitmotiv ihres Entwurfs gewesen: Respekt vor der Natur und ihren Kräften, Respekt vor den Bewohner*innen des Fischerdorfes und vor Menschen mit Beeinträchtigungen, die durch die neue Infrastruktur die Natur nun besser erschließen und genießen können. Die Hauptmaterialien – Beton, Maschendraht und Holz – habe man aufgrund ihrer lokalen Verfügbarkeit, ihrer Robustheit gegen die harsche Witterung und der Erfahrungen der lokalen Handwerker*innen damit ausgewählt.

Der Maschendraht lässt den Wind noch immer ordentlich durchpfeifen und dämpft somit nicht den Einfluss der Naturkräfte. Ebene Übergänge, Rampen, taktile Indikatoren und Handläufe sind da fast schon selbstverständlich. Doch selbst die Toilettenanlagen und der Wickelraum sind größer dimensioniert als vorgeschrieben. (fh)

Fotos: Maxime Brouillet, Doublespace Photography, Riaz Oozeer, Brian Webb

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