Eine mit einem Membrandach überspannte Außenanlage eines Thermalbads auf einem brachliegenden Siebziger-Jahre-Gebäude – diese ungewöhnliche Konstellation gibt es jetzt in Bad Wildbad im Nordschwarzwald zu besichtigen. Nach einem Entwurf von Kauffmann Theilig & Partner (Stuttgart) wurde das historische Graf-Eberhard-Bad mit seiner maurischen Halle und den Fürstenbädern um eine segelüberspannte Spa-Anlage im Außenbereich erweitert. Diese Dachkonstruktion wurde von den Membranspezialisten formTL aus Radolfzell geplant.
Die Gemeinde Bad Wildbad liegt idyllisch, aber auch beengt im Enztal im Nordschwarzwald. Daher entschloss man sich, die brachliegenden Außenflächen des neuen Eberhardbads aus den 70er Jahren für die Erweiterung zu nutzen. Die Architekten gestalteten auf den Terrassenflächen im zweiten und dritten Obergeschoss eine Spa-Landschaft – geprägt von warmen Holztönen. Sie wird durch eine speziell ausgewählte Beleuchtung zusätzlich in Szene gesetzt. Den Besucher leitet eine hölzerne Freitreppenanlage vom Saunainnenhof des historischen Bades hinauf in die neue Anlage. Von dort bewegt er sich in einer polygonalen Holzlandschaft vorbei an verschiedenen Saunaangeboten zum Glanzpunkt der Anlage: einem neuen Außenbecken auf dem Dach.
Um den Einblick vom nahegelegenen Thermenhotel zu verhindern und den Saunabesuchern Privatheit zu bieten, spannt über die gesamte Nordseite der Becken-Ebene eine filigrane Membrankonstruktion. In der Grundstruktur handelt es sich um eine vorgespannte Membran mit drei Hochpunkten und seitlicher Randabspannung. Um einen effektiven Sichtschutz zu bieten, ist das Membrandach um die Längsachse gekippt, woraus eine extreme Geometrie entsteht: Die Konstruktion hat sehr steile und flache Bereiche.
Fotos: Roland Halbe
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