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22.06.2012

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Ruhe und Besinnlichkeit

Aussegnungshalle in Ingelheim fertig


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In Ingelheim am Rhein stoßen die Kapaitäten der Stadtteilfriedhöfe an ihre Grenzen. Einer von ihnen soll deshalb stufenweise als Zentralfriedhof ausgebaut werden. Eine wichtige Etappe ist nun abgeschlossen: Die alte Aussegnungshalle aus den 1960er Jahren, die den Ansprüchen lange schon nicht mehr genügt hat, wird durch eine neue ersetzt. Der Neubau der Kaiserslautener Architekten Bayer & Strobel und der Kölner Landschaftsarchitekten urbane gestalt, Johannes Böttger wird heute eingeweiht.

Das charakteristischste Element der Baumaßnahmen ist zugleich ein ortstypisches, nämlich gelb-grauem Sandstein, aus dem alle Umfassungsmauern des Friedhofs und auch die Stützmauern zwischen seinen zwei Ebenen bestehen. Auch der neue Eingangsbereich ist mit dem Material gestaltet.
Die Aussegnungshalle ist als Zentrum der Anlage Teil dieses Bereichs; hier zieht sich das Bruchsteinmauerwerk bis ins Innere und schafft eine Abfolge von fein differenzierten Übergängen.

Als wichtigster Bestandteil des Ensembles sticht die Aussegnungshalle mit einem spitzen Satteldach hervor. Im Inneren ergibt sich dadurch ein klarer, zugleich würdiger und ruhiger Hauptraum, was ganz der Absicht der Architekten entspricht, dem Abschied und der Trauer einen angemessen Rahmen zu geben. Erschlossen wird der Raum über einen Vorhof, der auch größere Trauergesellschaften aufnimmt. An zwei weiteren Seiten ist die Halle zu introvertierteren Innenhöfen orientiert, die sie zusammen mit einem Oberlicht entlang des Firsts belichten. Ein weiterer Raum für die Abschiednahme ist intimer gestaltet, mit einer Schiebetür und Holzfußboden „fast wohnlich“, so die Architekten. Unauffällig im Rücken des Baus angeordnet sind die Nebenräume, die für den reibungslosen Ablauf des Friedhofgeschehens mit einer eigenen Zufahrt versehen sind.

Bei allen Reminiszenen an die Region interpretierten und kombinierten die Architekten sie zeitgemäß und verwendeten neben dem Naturstein auch scharfkantige Sichtbetonelemente und großflächige Verglasungen. Bei ihrer Materialwahl legten sie Wert auf Beständigkeit und hohe Qualität – Friedhofsanlagen vertragen keine kurzlebige Architektur.

Fotos: Christian Köhler/ Bayer & Strobel Architekten


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

solong | 25.06.2012 08:17 Uhr

... geht doch ...

... schön das neben den marktschreierischen "renderkidsgimmicks" ... immer noch ernsthafte architektur betrieben wird ... sehr gelungen ... gratulation + dank

5

Johnson | 23.06.2012 21:57 Uhr

Aussegnungshalle

Hut ab Bayer Strobel.

Schönes Haus. Wie es auf den Bildern aussieht sind die Details auch ganz gut geworden. Nicht zu vergleichen mit Mannheim! Bei Gelegenheit fahre ich mal hin und schau mir die Aussegnungshalle an.

4

rli | 22.06.2012 20:55 Uhr

ruhe und besinnlichkeit

... sehr überzeugend ...

3

hAns | 22.06.2012 17:32 Uhr

Aussegnungshalle

Ich gebe meinen Vor-Kommentatoren recht, ein sehr schönes Gebäude mit einer starken Raumwirkung ... so schön, dass sogar eine erweiterte Nutzung denkbar wäre ... z. B. könnte das Liechtensteiner Parlament mal drin tagen.

2

Achim Kosch | 22.06.2012 16:12 Uhr

Aussegnungshalle Ingelheim

Schön, gelassen und elegant

Glückwunsch an die Architekten.

1

Henning | 22.06.2012 16:02 Uhr

extrem gelungen

Tolles Gebäude. Herzlichen Glückwunsch!

 
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