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07.05.2021

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Gestapelte Lehre

Ausbildungszentrum in Winterthur von pool Architekten


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Im Zentrum von Winterthur, südwestlich des Hauptbahnhofs gelegen, befindet sich das Sulzerareal. Mehr als 30 Gebäude auf dem ehemals industriell genutzten Gelände stehen heute unter Denkmalschutz. Die Transformation des Areals, für das der Entwickler Implenia, die Stadt Winterthur und private Investoren verantwortlich zeichnen, gilt als beispielhaft für eine gelungene Quartiersplanung, bei der eine behutsame Umnutzung des Bestands und eine gute Mischung aus Wohn-, Arbeits-, Freizeit- und Bildungsbauten realisiert werden.

Vor kurzem konnte auf dem 22 Hektar großen Gelände ein Gebäude fertiggestellt werden, das die gemischte Nutzung um einen weiteren Bildungsbau ergänzt. Der Neubau für das Departement Gesundheit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW trägt den Namen Haus Adeline Favre – benannt nach der zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkenden Hebamme Adeline Favre. Das Büro pool Architekten aus Zürich hat das Haus entworfen, das Raum für rund 2.000 Studierende und 300 Mitarbeitende bietet. Damit ist es landesweit das größte Ausbildungszentrum für Berufe in den Bereichen Pflege, Ergo- und Physiotherapie sowie Geburtshilfe.

In dem Neubau wurden Unterrichts- und Praxisräume, Mitarbeiterbüros, ein Ambulatorium und Simulationszentrum sowie eine Cafeteria und ein Selbstverpflegungsbereich untergebracht. Der sechsgeschossige Baukörper ersetzt eine alte Industriehalle, die zuvor als Gießerei und Gasturbinenprüfstand diente. Die eher unscheinbare Ziegelfassade orientiert sich in Farbgebung und Gliederung an den historischen Fabrikgebäuden des Areals und erhält damit den industriell geprägten Charakter des Katharina-Sulzer-Platzes. Trotzdem setzt der Neubau durch sein Volumen, das die Nebengebäude überragt, einen neuen Akzent am Platz.

Mit dem Neubau knüpfen pool Architekten an alte Gewohnheiten an: Wie auch bei ihren Entwürfen für den Campus in Muttenz und das Schulhaus Vinci in Suhr spielen die Architekt*innen mit dem überraschenden Kontrast zwischen innen und außen. Grund dafür sei in diesem Fall, dass das Haus über keinen eigenen Außenraum verfüge, deshalb habe man diesen in den Innenraum verlegt, schreiben pool. Die Architekt*innen stapelten deshalb die verschiedenen Räume wie Boxen übereinander und gruppierten sie unter einem großen Glasdach und um einen Innenhof herum.

Die versetzt angeordneten Volumen aus Sichtbeton setzen sich zu einem abstrakten Gefüge aus unterschiedlich großen Quadern zusammen und lassen den Innenbereich zu einer „begehbaren Raumskulptur werden“, so die Architekt*innen. Die Dächer der Boxen dienen dabei als Terrassen und Plätze, die durch Treppen miteinander verbunden und mit unterschiedlichen Bodenbelägen in dezenten Erdfarben versehen sind. Betont wird der Außenraumcharakter noch durch den Einsatz von Outdoor-Mobiliar. (dsm)

Fotos: Luca Zanier


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

auch ein | 11.05.2021 07:53 Uhr

architekt

@1:
nebenan gibts ja noch genug hallen, die ebenso von der Hochschule genutzt werden. Das ist shabby-chic, passt für die funktion als arbeitsräume für studenten (architekten mit platzbedarf und viel modell-bastelmüll.
für "richtiges" lernen taugt es nichts da auch im sommer zu warm und winter zu kalt...

1

latimer | 07.05.2021 16:15 Uhr

Gestapelt

Coole Räume! Aber Eisklotzatmosphäre.
Schade, dass die alten Hallen abgerissen wurden.

 
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