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01.03.2010
Renaissance des Dreiecks
Augustin Frank gewinnen Wettbewerb bei Wolfsburg
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svenski | 03.03.2010 01:53 Uhrnasobem
Umfänglich Kulturkritik ist ja ok, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie einen Bau von Augustin und Frank je live erlebt haben. Im Falle dieser Architekten lassen sich Ihre Bedenken da leicht zerstreuen.
Im Übrigen wäre es doch schade, wenn sich die Ansicht durchsetzte, dass eine vollflächige Verglasung ein Korsett darstelle. Gemeint ist sie ja doch eher als Befreiung. Aber man will ja auch niemanden zur Freiheit zwingen...
Nichts für ungut,
svenski.
6
rli | 02.03.2010 18:06 Uhrdreieck
.....hier scheint der schatten größer als die seele zu sein....nicht gelungen.....
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Bernd Flügge | 02.03.2010 15:35 UhrBitte an nasobem
Hallo Nasobem,
ich stimme Ihnen völlig zu und wäre Ihnen dankbar für eine Mail an
berndfluegge2_at_aol.com
für weiteren Austausch
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nasobem | 02.03.2010 12:39 UhrKinder als Photoshop-Dummies
Der Entwurf ist- wie so viele andere Schulbauten zur Zeit- ein von Architekten für Architekten(juries) gemachter.
Im Nirwana von puristischer Form-, Material- und Texturverwendung geht das verloren (oder ist nie angekommen?), was in dem schönen altmodischen Ausdruck von Jane Jacobs "Manigfaltigkeit" ausgedrückt ist. Dieser Verlust ist gleichermaßen in unseren öffentlichen Räumen, als auch in unseren Häusern und Innenräumen sichtbar und spürbar.
Vielfalt, Tiefe, Geheimnis - alle Seligkeit kindlicher Erfahrung; Buntheit, Anfassbarkeit, Unfertig/sein/dürfen - Material unserer prägendsten Erfarungen und Erinnerungen: im Universum der aktuellen Schularchitektur (und nicht nur der) hat diese Dimension keinen Platz. Aussenseiter, die sich im Zentrum dieser Erfahrung verorten, werden wie seltsame Tiere betrachtet, wie Leute mit zu starker Körperbehaarung - zwar zur eigenen Spezies gehörig, aber nicht pc.
Mir dreht sich der Magen um, wenn ich die paternalistische Borniertheit von Architketen, die für Kinder bauen (dürfen) sehe und die als Missionare des Architekturzeitschriften-Mantras vom aseptisch-zeitlos-formvollendet und raumschwanger Spannenden gestalterische Fertigprodukte verkaufen, anstatt Offenheit zu gestalten, und baulich-räumliche Metaphern zu (er)finden für die Entdeckerlust und das Anlehnungsbedürfnis kleiner Menschen, deren Unverbildetheit doch keines Korsetts aus unverlogenem Sichtbeton und Vollflächenverglasung bedarf.
Aber der bedarf an solchen Lösungen besteht anscheinend. Die Bedürfnisse der Kinder stehen wohl auch hier auf einem anderen (ungelesenen?) Blatt!
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spellm | 01.03.2010 18:01 UhrAugustin Frank gewinnen Wettbewerb bei Wolfsburg
Wissen wir wie sich diese uninspirierte Nuechternheit auf die Psyche unser Kinder auswirkt?
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nasobem | 15.03.2010 13:00 Uhrsvenski
architekturkritik muss doch kulturkritik sein!
ich bin mir sicher, die Bauten von Augustin und frank könnten mir gefallen, aber ich habe auch andere Augen und Kriterien als ein Kind.
Das ist für mich die Kernfrage:
Wie ist eine (doch ziemlich) zu Ende gedachte Architektur vereinbar mich der natürlichen Unfertigkeit von Kindern, die ausprobieren, machen, verändern wollen und daran lernen - was in letzter Zeit alle Untersuchungen zur Lernpsychologie und -physiologie und zum "Raum als drittem Lehrer" bestätigen.
Aber Sie haben natürlich recht - man sollte, wenn man Zeit hätte - Schulen erst einige Jahre nach Bezug und Benutzung beurteilen und dann den ursprünglichen Anspruch und die Gestaltungshaltung mit dem aktuellen Nutzergefühl und dem Abnutzungszustand abgleichen.