Wem diese Räume in Zürich-Binz gefallen, kann sich bewerben – Meier Hug Architekten suchen nämlich gerade Projektleiter, Architekten und Praktikanten. Das neue Büro von Michael Meier, Marius Hug und Partner Jürg-Andreas Riedl befindet sich auf dem früheren Fabrikgebäude der Hans Kaspar AG im Industriequartier Binz, die Aufstockung wurde selbstverständlich vom Team selbst entworfen und umgesetzt. Wo in den Zwanzigerjahren noch Margarine und Nougat produziert wurden, entsteht heute feinste Schweizer Architektur, und auch Grafiker und andere Kulturschaffende haben in den früheren Produktionshallen ihre Studios.

Ohne den Bestand zu entstellen, haben Meier Hug Architekten auf das Dach der dreigeschossigen Fabrik einen unauffälligen, flachen Kubus aus Stahl gesetzt, der einen schmalen Patio in seiner Mitte ausspart. Durch ihre weiße Färbung nimmt sich die schlanke Stahlkonstruktion des Aufbaus noch einmal mehr zurück – die Architekten wollten dem Zwanzigerjahre-Bau „mit vornehmer Zurückhaltung“ eine Krone aufsetzen.

Eine weitere Besonderheit der Stahlkonstruktion: Sie ist kein ganz gleichmäßiges Tragwerk, sondern folgt dem unregelmäßigen Raster des Bestands. Damit der Grundriss flexibel sowie frei von Wänden und Stützen bleiben konnte, bilden Tragstruktur und Raum eine Einheit. Die rundum verglaste Fassade sorgt für das richtige Licht und wird dabei von dem Lichthof, um den sich die drei Trakte gruppieren, unterstützt – die Decken haben die Architekten mit perforiertem Trapezblech verkleidet. Schließlich wird die Aufstockung momentan hauptsächlich als Großraumbüro genutzt, da muss die Akustik stimmen. (jk)

Fotos: Roman Keller

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