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24.03.2022

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Schwungvoll auf dem Campus

Auditorium in Hongkong von Henning Larsen Architects


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Die renommierte Hong Kong University of Science and Technology (HKUST) mit rund 15.000 Studierenden wurde 1991 gegründet. Auf dem modernen, belebten Campus im Stadtteil Kowloon, oberhalb der Clear Water Bay im Osten Hongkongs, finden sich neben den akademischen Gebäuden, Hörsälen, Bibliotheken, Instituts- und Laborbauten auch Wohnheime, Sport- und Freizeiteinrichtungen. Mit Blick auf ihr 30-jähriges Bestehen schrieb die HKUST 2015 einen Wettbewerb für ein neues Veranstaltungsgebäude aus, den Henning Larsen (Kopenhagen) gewannen. In Hongkong plante das Büro bereits einen Schulbau.

Nach zweijähriger Bauzeit eröffnete im November 2021 das Shaw Auditorium als Ort für kulturelle Großveranstaltungen. Benannt ist der Bau nach dem bereits 2014 verstorbenen Medienunternehmer Run Run Shaw, der Millionen für wohltätige Zwecke und kulturelle Einrichtungen in Hongkong stiftete. Gleichzeitig gaben die Architekt*innen dem Neubau den Beinamen „Wohnzimmer“ – mit Verweis auf die gemeinschaftlich nutzbaren Flächen für die Campus Community.

Das weiße Gebäude besteht aus drei großen, versetzt angeordneten Ellipsen. Es liegt auf einem Hügel am Eingang zum Campus und öffnet sich mit seiner geschwungenen Form in alle Richtungen zur Stadt hin. Der Bau umschließt einen flexiblen, zentralen Innenraum, der für eine Vielzahl von Formaten technisch angepasst werden kann: Für Konzerte, Theater- und Tanzaufführungen als Bühne mit geneigter Bestuhlung für 840 bis zu 1.200 Sitzplätze oder als offene Fläche für Ausstellungen, Konferenzen oder Empfänge. Die gebogenen Wände lassen sich als 360-Grad-Projektionsleinwand nutzen. Unabhängig von großen Veranstaltungen ist das Gebäude als Tag und Nacht belebter, informeller Mittelpunkt des Campus konzipiert – mit Lobbys, Cafés und offen gestalteten Gemeinschaftsflächen, samt Panoramablick über die Bucht.

Die HKUST legte viel Wert auf eine Umwelttechnik, die an das subtropische Klima angepasst ist. Dazu gehören ein Fernkühlsystem, Photovoltaikmodule auf mehr als der Hälfte des Dachs und eine Fassade, die mit tiefen Auskragungen für Verschattung sorgt sowie eine intelligente Lichtsteuerung und ein Aircuity-Lüftungssystem mit Präzisionssensoren zur Regulierung der Frischluftzufuhr.

Auch innen ist das Gebäude weiß und sehr hell, ausgenommen der Akustikpaneele und der Außenverkleidung des Auditoriums mit Bambus. (uav)

Fotos: Kris Provoost



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

latimer | 24.03.2022 17:04 Uhr

Schwungvoll

Das für mich spannende an diesem Gebäude ist in dem Artikel leider nicht beschrieben worden: die Aussenfassade des Auditorium kann zum öffentlichen Raum auf Straßenniveau hin geöffnet und als Erweiterung desselben genutzt werden. Mit einem einfachen architektonischen Trick, wird damit ein ganz neuer Nutzungskontext erstellt, der bisherige Vermittlungen über große Türen und Fenster, weit übertreffen kann.

An dieser Thematik haben HLA bereits in verschiedenen Projekten garbeitet (zB. Emmen/NL) das leider am Ende nicht mehr so umgesetzt wurde, wie sich die Architekten das erhofft hatten.

Es wäre spannend zu sehen, wie diese Öffnung in Zukunft genutzt wird, wie oft und von wem.

 
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