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21.07.2014
Welle mit Löchern
Auditorium bei Paris
Shoppingmalls, Einfamilienhäuser und Parkplätze: Das ist die triste Umgebung, in der sich das Auditorium von PARC Architectes (Paris) behaupten muss. Die Kleinstadt Bondy liegt in der nordöstlichen Peripherie der französischen Hauptstadt und das Gebäude dient seit einigen Monaten sowohl der Gemeinde wie dem Chor-Konservatorium von Radio France als Probe- und Aufführungsort.
Für Kubatur und Fassade haben sich die Architekten von der gewöhnlichen Nachbarschaft inspirieren lassen. Ihr Auditorium ist eine einfache Kiste, die sich auf quadratischem Grundriss über drei Stockwerke entfaltet. Dank einer verschlossenen weißen Hülle dringt vom Innenleben nicht viel nach außen, nur im Erdgeschoss gewähren bogenförmige Öffnungen etwas mehr Einblick und verleihen dem Auditorium einen poppig-grafischen Ausdruck.
Auch das Innere des Gebäudes, das neben dem Auditorium eine Bar, Ausstellungsflächen und die unabhängig von außen zugänglichen Räume des Konservatoriums beherbergt, folgt einem einfachen Nützlichkeitsdenken. Das Gebäude sehen PARC als reines Werkzeug, dessen Oberflächen aus Beton und Holz nicht unbedingt repräsentativ, dafür aber funktional und langlebig sein sollen.
Aber natürlich ist das nur die halbe Wahrheit, konnte so doch eine minimalistische Zurückhaltung umgesetzt werden, wie sie selbst im moderneaffinen Frankreich eher selten ist. Und auch die Gewöhnlichkeit der Fassade ist natürlich nur Rhetorik, wie sich nach Einbruch der Dunkelheit zeigt. Das Blech ist nämlich fein gelocht, wodurch das Gebäude bei Aufführungen am Abend eine changierende Tiefe bekommt. (sb)
Foto: 11h45
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