Das Künstlerdorf Songzhuang in einem östlichen Vorort von Peking ist bekannt für seine fast schon ländliche Idylle, aber auch für seine Bedeutung als Ort der Avantgarde. Heute leben dort über zweitausend Künstler, die in allen Bereichen der zeitgenössischen chinesischen Kunstproduktion tätig sind.
Auch die Auftraggeber des Berliner Architekten Erhard An-He Kinzelbach zieht es vor die Tore der Stadt. Die beiden bekannten Maler wollen in Songzhuang zwar gemeinsam leben, sich bei Bedarf aber auch einzeln zurückziehen können. Aufgabe des Entwurfs war es demnach, nicht nur zwischen Wohnen und Arbeiten zu vermitteln, sondern auch zwischen den beiden Bewohnern und ihren Bedürfnissen.
Als Ausgangspunkt diente das chinesische Hofhaus mit Umschließungsmauer und zentralem Außenraum, um den herum hier je zwei eigenständige Atelier- und Wohnhäuser angeordnet sind. Mit ihren Sheddächern markieren die Ateliers im nördlichen Teil des Grundstücks auch den Übergang zur Straße. Die beiden Wohnhäuser öffnen sich nach Süden hin und verfügen zusätzlich jeweils über einen eigenen Außenbereich.
Dass sie zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet sind, macht das künftige gemeinsame Leben der beiden Künstler noch ein wenig spannender, könnte daraus doch leicht die eine oder andere produktive Verwechslung resultieren. Vielleicht ist das aber auch der Grund, warum sich die beiden für den Innenausbau der Anlage erst noch eine gestalterische Strategie überlegen wollen.
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peter | 12.09.2013 21:43 Uhratelierhäuser.cn
im grundsatz eine schön brutale arbeit, die ihren charme sicher auch aus der otstypisch sehr direkten detaillierung bezieht. vielleicht hätte die sichtbetondecke im atelier vor dem abrüsten aber doch noch ein chinesisches "pee-ling" vertragen ;)