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12.08.2019
Zwischen Grafik und Ornament
Ateliergebäude in London von CAN
Wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekt ist, zeigt das vom Londoner Büro CAN entworfene Studio für den Bildhauer Tom Lomax. Das Ateliergebäude in Newcross im Südosten der britischen Hauptstadt setzt sich von außen betrachtet aus zwei unterschiedlich großen und leicht versetzt stehenden Volumina zusammen, die aber innen einen großen Raum mit zwei Arbeitsbereichen auf 53 Quadratmetern Fläche bilden.
Die Außengestaltung des Gebäudes nimmt Bezug auf die inneren Funktionen. Auf kleinem Raum bietet es Platz für die unterschiedlichen Anforderungen des Bildhauers und Druckgrafikers Lomax und seinen Atelierkolleg*innen. Im weiß gekachelten Gebäudeteil sind ein kleinerer Arbeitsbereich sowie Küche und Nasszelle untergebracht, während im etwas größeren Hohlblocksteinteil ein kompletter Arbeitsplatz untergebracht ist. Die Verwendung der pinken Farbelemente verbindet beide Gebäudeteile und stellt eine Referenz an die Vorliebe für die Verwendung von knalligen Farben in Lomax Arbeiten dar. Die Form des Treppengiebels bezieht sich auf ein Waschhaus aus dem 18. Jahrhundert, das früher einmal auf dem Grundstück gestanden hatte.
Um trotz beschränktem Budget von 83.000 Pfund möglichst viel Raum zu schaffen, wurde vorwiegend mit handelsüblichen Bauelementen gearbeitet und auch auf die ohnehin existierende Materialsammlung der Kunstschaffenden zurückgegriffen. Bei der Planung achteten die Architekt*innen darauf, dass möglichst kein Material, wie etwa die Standard-Hohlblocksteine oder die innen und außen verwendeten weißen Fliesen extra zugeschnitten werden muss, was Arbeitszeit und Kosten sparte. Der Dachstuhl aus Rundrohren besteht aus Elementen eines Baugerüsts. Sogar die ziegelroten Abdeckungen des Treppengiebels stammen unverändert aus dem Baumarktregal. Die runde Eingangstüre stammt ebenfalls aus dem Fundus von Lomax. Durch den Versatz der Baukörper entsteht ein Außenarbeitsplatz auf der Rückseite des Grundstücks, zudem fällt durch eine verglaste Doppeltüre von Süden auch Licht in den Küchenbereich. Diffuses Arbeitslicht gelangt durch die Oberlichter. Die beiden Tore an den Stirnseiten des Gebäudes können geöffnet werden, so dass eine Durchfahrt entsteht.
Der ungewöhnliche Mix aus einfachen Materialien wurde mit dem RIBA London Regional Award 2019 ausgezeichnet, im Small Projects Award des Architect's Journal war das Studio immerhin Finalist. Der Bau steht CAN zufolge für das Prinzip „Ordinary to the Ornamental“ – also die Verbindung des Gewöhnlichen mit dem Oramentalen – und macht davon abgesehen einfach Spaß! (tl)
Fotos: Andy Stagg
Kommentare:
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Die beiden Gebäudeteile ergänzen sich zu einem großen Innenraum mit zwei Arbeitsbereichen.
Der Treppengiebel bezieht sich auf ein Waschhaus aus dem 18. Jahrhundert, das früher auf dem Grundstück stand.
Durch den Versatz entsteht ein Außenarbeitsplatz auf der Gebäuderückseite.
Die Nasszelle ist innen und außen weiß gekachelt.
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