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27.08.2019

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Brutalistischer Produktionsort

Ateliergebäude in Deinze von Graux & Baeyens


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Nachdem die Aufträge und damit die Skulpturen des Bildhauers Stief Desmet immer größer wurden, reichte sein altes Studio nicht mehr aus. Auf dem Grundstück des Bauherren haben Graux & Baeyens, Architekten aus Gent, einen Atelierneubau entworfen. Mit dem Bestand aus Wohnhaus, Garage und dem alten Studio im Nebengebäude geht dieser eine spannende Koexistenz ein.

Der Hauptraum des neuen Ateliers überragt die Bestandsbauten und einen flachen Anbau, der Büro, Küche und eine Nasszelle beherbergt. Mit seinen monolithischen Backsteinwänden ergänzt das quadratische Volumen den Materialmix des Bestands, bringt diesen zusammen und bildet im heterogenen Umfeld einen Ruhepol fürs Auge. Seine nüchtern brutalistische Materialisierung ist funktional und schön in ihrer Reduziertheit.

Im Inneren zeugen stimmige Details – der umlaufende Sockel an den Wänden, die an der Decke verlegten Heizungen, die mit den Neonröhren ein Muster auf der Innenseite des Flachdaches bilden, – vom Gestaltungswillen der Architekten. Die dem Bestand entlehnten Materialien setzen sich hier fort. Zwei hohe Zugangstore machen auch Bildhauerarbeiten mit großen Volumina möglich. Ein quadratisches Dachfenster ergibt einen indirekten Lichteinfall. Die Last des Flachdachs trägt ein mittig durch das Gebäude verlaufender Stahlträger. Der stützt sich auf zwei Betonstürze, die, als Teil zweier obenliegender Fenster, den T-Träger auch von außen sichtbar machen.

Das Hauptvolumen wird von einem niedrigeren Bau aus Betonblocksteinen eingefasst. Dort befindet sich auch das Büro und Studierzimmer, das mit einem Panoramafenster Blicke in die weite ländliche Umgebung eröffnet. Mit seiner Holzverkleidung wirkt das Studierzimmer gegenüber dem puristisch roh gehaltenen Atelierraum geradezu heimelig. Das leicht abfallende Grundstück bietet zudem Platz für eine Art Innenhof, der den dahinterliegenden Garten mit einbezieht.

Graux & Baeyenes haben sich bereits in anderen Projekten an Anbauten und Ergänzungen probiert und dabei viel Feinsinnigkeit bewiesen. Ihre Erweiterung eines historischen Wohnhauses in Ename gehört dazu und ihr Neubau eines Wohnhauses mit eingeschossigem Anbau im Marschland bei Gent. (tl)

Fotos: Jeroen Verrecht


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

STPH | 28.08.2019 08:50 Uhr

...

Den Material- und Stilschnitt in den Zubau zu verlegen find ich eine originelle Idee.

2

claus | 27.08.2019 23:24 Uhr

gänzlich gelungen

Ein sehr schönes Projekt, hier stimmt wirklich so gut wie alles. Meinen Glückwunsch an Planer und Bauherr!

1

auch ein | 27.08.2019 15:58 Uhr

architekt

von aussen ist es richtig hässlich mit diesen unverputzten betonsteinen.....

 
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Die typischen Farben der lokal verwendeten Baustoffe sind hier fein gesetzt.

Die typischen Farben der lokal verwendeten Baustoffe sind hier fein gesetzt.

Die hohe Türe im Atelier erlaubt auch größere Arbeiten.

Die hohe Türe im Atelier erlaubt auch größere Arbeiten.

Die verwendeten Materialen sond ein Remix der Bestandsbauten.

Die verwendeten Materialen sond ein Remix der Bestandsbauten.

Schöne Details finden sich auch im Innenraum des Atelierbaus.

Schöne Details finden sich auch im Innenraum des Atelierbaus.

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