Ein Stahl- und Betonrohr, das von Licht durchströmt ist. Purismus – das kann der junge österreichische Architekt Christian Tonko gut, denn in diesem 50 Quadratmeter kleinen, schräg am grünen Hang liegenden Atelierbau findet man nur kahle Wände und eine Treppe vor, dafür aber viel Raum für die künstlerische Inspiration.
Der Architekt nennt das kleine Atelier im österreichischen Bregenz Camera Lucida. Er leitete die Gebäudeform von dieser historischen Zeichenhilfe für Landschaften und Portraits ab. Der kleine Raum ist wie geschaffen zum Einfangen unterschiedlicher Lichtstimmungen. Das Atelier ist in zwei Abschnitte aufgeteilt, die auf unterschiedlicher Höhe liegen. Sie werden durch eine an der Wand angebrachte Schranktreppe miteinander verbunden. Der Treppen-Unterbau ist nicht umsonst da: Im Inneren befindet sich eine Mini-Toilette.
Am grünen Hang hebt sich die rostbraune, witterungsbeständige Stahlverkleidung dezent ab. Im Inneren verwendet Tonko überwiegend Sichtbeton. Für die Fensterrahmen nimmt er unbehandeltes Eichenholz. Lediglich eine Fensteröffnung auf der einen Längsseite und zwei auf der anderen gestatten einen Einblick in das Innere. Dagegen hat der Architekt die beiden schmalen Seiten komplett mit Glasfronten ausgestattet. Diese sorgen für reichlich visuelle Abwechslung: Die höhere bietet den Blick zum Hang, die niedrige eine herrliche Aussicht über die Stadt im Tal. (pg)
Fotos: Eduard Hueber