Eduardo Arranz-Bravo zählt zu den bekanntesten Malern Spanien: Seine Werke sind in Museen, Sammlungen und auf Biennalen von Europa bis Amerika vertreten und werden hoch gehandelt. Nun hat der 1941 in Barcelona geborene Künstler ein neues Atelier bekommen. Der Betonkubus mit einem geometrisch verformten Dach schmiegt sich gut versteckt an den bewaldeten Hang von Vallvidrera im Norden Barcelonas.
Entworfen und gebaut wurde das Atelier im Wald von dem Büro Garcés De Seta Bonet aus Barcelona. Der helle Betonmonolith ist eine Höhle, die sich nur an wenigen ausgewählten Stellen zur Umgebung öffnet. „Der Neubau wurde auf Wunsch des Bauherrn nur für eine einzige Tätigkeit entwickelt“, erläutern die Architekten, „für ein introspektives, einsames Erlebnis: die Kunst.“ Diese Anforderung führte zu einer einheitlichen, klaren und kompakten Architektur, die sich von der Außenwelt abschirmt, gleichzeitig aber eine vertraute und unaufdringliche Wirkung hat – so die Architekten.
Der kompakte Atelier-Neubau wurde auf dem steil abfallenden Grundstück in Nähe des Wohnhauses von Arranz-Bravo so platziert, dass möglichst wenig Bäume gefällt werden mussten, und gräbt sich in den Hang. Auf knapp 170 Quadratmetern bietet er Platz für ein Atelier, eine Werkstatt für Bildhauerei sowie eine Galerie. Der Atelierraum setzt sich aus zwei formalen Elementen zusammen: den horizontalen, fünf Meter hohen Wänden und der skulpturalen, fast sakralen Dachkrone. Es ist ein Raum ohne Fenster – das Studio bekommt Tageslicht über ein großes polygonales Oberlicht in der Schräge des Dachprismas.
Um die Einheit des Studios nicht zu stören, wurde die schmale Treppe in das untere Geschoss unauffällig an der Seite hinter einer Sichtbetonwand positioniert. In dem rückseitig gelegenen Raum befindet sich ein Lager für die großformatigen Bilder; nach vorne öffnet sich die Bildhauerwerkstatt mit einem langen querliegenden Fenster und einer Terrasse zum Wald. Die 2,20 Meter hohe Glaswand ist die einzige Öffnung der „Kunsthöhle“ und fokussiert die Baumstämme. In ihrem Schatten kann man sich im spanischen Sommer abkühlen: ein Pluspunkt des ungewöhnlichen Bauplatzes.
Fotos: Adrià Goula
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