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14.10.2022
Holzbau für Marmorkunst
Atelier bei Reggio Emilia von Nat Office
Der italienische Bildhauer Michelangelo Galliani stammt aus einem kleinen Dorf in der Nähe der Provinzhauptstadt Reggio Emilia. Sein Studium führte ihn unter anderem nach Carrara, was vielleicht auch seine Vorliebe für Marmor erklärt. Stilistisch schließen seine Arbeiten durchaus an klassische Vorbilder an. In seinem Heimatort Montecchio Emilia hat sich Galliani nun ein neues Atelier errichten lassen. Für Entwurf und Umsetzung war das Büro Nat Office mit Sitz in Reggio Emilia und Mailand verantwortlich.
Auf einem Grundstück mit Wohn- und Gartenhaus positionierten die Architekt*innen ihren Neubau entlang der nördlichen Grundstücksgrenze. Das Programm umfasst neben dem eigentlichen Atelier mit Zwischengeschoss eine Reihe von teils überdachten und teils offenen Außenräumen. Diese dienen den unterschiedlichen Schritten der Produktion vom groben Zuschnitt über die Lagerung der verpackten Skulpturen bis zur Abholung durch die Spedition. Überbaut wurde eine Fläche von rund 190 Quadratmetern.
Der eigentliche Baukörper lässt in seiner Konzeption an eine Orangerie denken. Bei vergleichsweise geringer Tiefe ragt er fast zweieinhalbgeschossig auf und verfügt Richtung Süden über eine großflächige Verglasung. Gegen Norden ist das Volumen mit Pultdach geschlossen. Nur ein gebäudehohes Klapptor dient hier der Materiallogistik. Konstruktiv besteht das Atelier aus einem Betonfundament sowie einem massiven Holzfachwerk, das wie ein dicht gestaffelter Käfig den Raum umgibt.
Hinter dem Grundgerüst befindet sich die eigentliche Fassade aus horizontal gefügten Brettern und Glas. Ganz oben sind die Scheiben eingeklappt, was in der Reflektion die außenliegende Konstruktion verschwimmen lässt. Im Resultat ergibt dies im Erdgeschoss eine ebenso konzentrierte wie lichte Arbeitsatmosphäre. (sb)
Fotos: Filippo Poli
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