Irgendwann soll er doch noch fertig werden: Die Inbetriebnahme des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg ist aktuell für Ende 2017 geplant. Wenige Monate später soll der Flughafen Tegel schließen und zum Industrie- und Forschungspark für Urbane Technologien umgenutzt werden. Der Masterplan für „Berlin TXL – The Urban Tech Republic“ wurde bereits im April 2013 offiziell beschlossen. Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen sollen dort in Zukunft gemeinsam forschen, wodurch der Berliner Norden einen Entwicklungsschub erfahren soll.
Für die Gestaltung des öffentlichen Raums des neuen Campus haben die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zusammen mit der Tegel Projekt GmbH im letzten Jahr einen Wettbewerb ausgeschrieben, den jetzt das Berliner Büro Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten gewonnen hat. Das Büro zeichnet bereits für die Gestaltung des Berliner Gleisdreieckparks verantwortlich. Für Tegel entwarfen die Landschaftsarchitekten einen TXL-Boulevard, der die Freiräume durchzieht und Radschnellwege sowie Fußgängerpromenaden bündelt. Verschiedene Grünzüge stellen dabei die Verbindung zu angrenzenden Wald- und Wiesenflächen her. Anstelle der jetzigen Parkplätze ist eine Wasserfläche angedacht, die Regenwasser sammeln soll, der Tower wird zum Kletterturm umfunktioniert.
„Der Entwurf arbeitet in den unterschiedlichen Teilräumen sensibel und überzeugend verschiedene Freiraumcharaktere und Atmosphären heraus“, begründet die Jury ihre Entscheidung. „Die Freiraumtypologien reagieren dabei auf die unterschiedlichen städtebaulichen und landschaftlichen Kontexte. Es wird dabei eine spannende Dramaturgie von urban bis naturnah entwickelt. Damit entsteht ein überzeugender Ansatz, der Richtungen aufzeigt, aber gleichzeitig noch Spielräume der weiteren Konkretisierung offenhält.“
64 internationale Landschaftsplanungsbüros und Planungsgemeinschaften hatten sich zur Teilnahme am Wettbewerb beworben, von denen 17 in die engere Auswahl genommen wurden. Unter den prämierten Projekten befinden sich mit wenigen Ausnahmen überwiegend Berliner Büros:
- 1. Preis: Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten, Berlin
- 2. Preis: hutterreimann Landschaftsarchitektur, Berlin
- 3. Preis: k1 Landschaftsarchitekten Kuhn Klapka, Berlin
- 4. Preis: Arbeitsgemeinschaft WES mit Krafft und Raumlabor, Berlin
- Anerkennung: Arbeitsgemeinschaft Lavaland & Treibhaus Landschaftsarchitekten, Berlin
- Anerkennung: West 8 urban design landscape architecture, Rotterdam
- Anerkennung: Arbeitsgemeinschaft Stefan Tischer Landschaftsarchitekt, Berlin und Luis Callejas, Medellin, Kolumbien
Das Projekt umfasst eine Fläche von gut 100.000 Quadratmetern, wofür eine Summe von 10 Mio. Euro zur Verfügung steht.
Bis zum 4. Februar 2016 sind die Wettbewerbsbeiträge im Neuen Stadthaus, Parochialstraße 1–3, 10179 Berlin ausgestellt.
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