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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Atelier_King_Kong_planen_Metro-Station_in_Paris_4587407.html

02.11.2015

Grotte unter dem Teppich

Atelier King Kong planen Metro-Station in Paris


20 Kilometer ins Zentrum von Paris und wieder zurückzufahren, um in den zwei Kilometer entfernten Nachbarort zu gelangen: Das zentralistische Metrosystem von Paris ist ein Relikt des 19. Jahrhunderts. Wirtschaftliche, kulturelle und soziale Defizite, die sich dadurch im Verhältnis zwischen dem Paris innerhalb des Autobahnrings und den vernachlässigten Banlieues ergeben, sollen durch eine dezentrale Organisation ausgeglichen werden. Die Kommunen sollen besser zusammenarbeiten.

Die automatisierte, fahrerlose Métro-Linie 15 ist eine von sechs Linien des Grand Paris Express – dem neuen öffentlichen Nahverkehrsnetzwerk, welches im Zuge des „Grand Paris“-Projektes für die Metropolenregion Île-de-France bis 2030 implementiert werden soll.

Die Architekten von atelier d’architecture King Kong (Bordeaux) werden eine Station, den Bahnhof „Vitry-Sur-Seine“, bauen und reihen sich damit in eine Gruppe international bekannter Architekten ein, die bereits ikonische Entwürfe für die Ringlinie 15 präsentiert haben. Enric Miralles wird die Station „Clichy-Montfermeil“ bauen, Elizabeth de Portzamparc die Station „Le Bourget“ und Kengo Kuma den Hauptknotenpunkt aller neuen Linien – die Station „Saint-Denis Pleyel“ im Norden von Paris.

Der Bahnhof von Atelier King Kong (der Büroname stammt noch aus Studienzeiten der damals fünf Partner und bezieht sich auf den Song „King Kong Five“ des französischen Musikers Manu Chao) befindet sich im Zentrum von Vitry-Sur-Seine, am Parc de Couteau direkt neben dem Rathaus des 90.000-Einwohner-Vororts von Paris. Mit einer SANAA-esken Geste wird der Boden am Rande des Parks wie ein Teppich angehoben. Es entsteht ein begrüntes Dachgewölbe, welches den Vorplatz der Station überspannt. Die Perforation des Dachs ermöglicht Blicke aus dem Park auf die Gleise und beleuchtet die Tickethalle bzw. die Plattform. Bei den Räumen im Untergrund bedienen sich die Architekten des Bildes einer Grotte. Die Innenwände simulieren durch ihre unregelmäßige Oberflächenstruktur und die Erdtöne in der Farbgebung den Innenraum einer Höhle.

Mit dem Grand Paris Express verdoppeln die Pariser Verkehrsbetriebe RATP beinahe die bisherige Streckenlänge und machen eine neue Generation von Metrostationen erforderlich. Man wird also in diesem Zusammenhang demnächst sicher noch weitere Projekte zu sehen bekommen. (df)


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