Atelier Kempe Thill (Rotterdam) planen zwei 70er Jahre Beton-Wohnblöcke im Antwerpener Stadtteil Rozemaai zu transformieren. Der Umbau der brutalistischen Zeilenbauten ist Teil eines Masterplans für das vom sozialen Wohnungsbau geprägte Viertel in der Nähe des Antwerpener Hafens. Rozemaai ist Sanierungsgebiet. Die Renovation der Wohnbauten soll als Impuls für dessen Stadtteilentwicklung dienen – eine Art gigantische, symbolische „Werbetafel“, so die Architekten.
Konfrontiert mit den Zwängen des standardisierten Wohnungsbaus der Niederlande, entwickelten André Kempe und Oliver Thill ihr Manifest für den kollektiven Wohnungsbau: „Spezifische Neutralität“. Mit ihren simplen, innovativen Wohnprojekten und ihrer teilweise unkonventionellen Benutzung von Materialien konnten sich die gebürtigen Sachsen einen Namen machen.
Auch hier transformieren sie die Bestandsbauten mit einer geringen Anzahl an Elementen und einer reduzierten Materialpalette. Die Bestandsbauten werden von den Architekten komplett entkernt. Sie erhalten das Betonskelett und komplettieren es mit zeitgemäßen Elementen: Neue Treppenhäuser, neue Fahrstühle und ein neuer Eingangsbereich werden an den Stirnseiten des Zeilenbaus platziert.
Atelier Kempe Thill sind bekannt für großzügige Fassadenverglasungen. Die neue vollverglaste Fassade der Rozemaai-Häuser hat funktionale und konzeptuelle Motive. Die vorher offenen Bereiche werden zukünftig gegen den Lärm des nahegelegenen Hafens und der Autobahn schallisoliert. Gleichzeitig war eine Re-Konfigurierung des Verhältnisses zwischen Gebäude und Umgebung Teil des Sanierungkonzeptes. Die Vollverglasung gibt den Blick frei auf die angrenzende Parklandschaft „Oude Landen“. (df)
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