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19.05.2017
Tutanchamun zieht um
Atelier Brückner planen Museumsszenografie in Kairo
Neben dem Nil sind der Suezkanal und das pharaonische Erbe zentrale Eckpfeiler des ägyptischen Selbstverständnisses. Im Dienste der nationalen Selbstvergewisserung werden hier ohne Weiteres gigantische Ressourcen mobilisiert, über die man nur staunen kann. Die vor zwei Jahren eröffnete Erweiterung des Kanals dauerte beispielsweise nicht drei Jahre, wie ursprünglich projektiert – sondern nur eines.
Was der Kanal für den globalen Seeverkehr, ist die pharaonische Kultur für den Tourismus: eine immens wichtige Einnahmequelle. Es wundert also nicht, wenn auch in diesem Bereich ambitioniert und im großen Maßstab geplant wird. Bereits seit 2002 laufen die Planungen für ein neues Museum in Sichtweite der Pyramiden von Gizeh am westlichen Rand der ägyptischen Hauptstadt. Heneghan Peng Architects mit Hauptsitz in Dublin gewannen den Wettbewerb, der Bau des Grand Egyptian Museum GEM steht kurz vor der Eröffnung. Offiziell soll das neue Museum in einem Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Nun wurde das Ergebnis des internationalen Wettbewerbs für die szenografische Gestaltung der Ausstellungssäle bekannt gegeben. Gewonnen haben Atelier Brückner (Stuttgart), die nun vor der Herausforderung stehen, innerhalb weniger Monate 40.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zu organisieren und publikumstauglich aufzubereiten. Über 50.000 Exponate werden im GEM zu sehen sein, darunter der sagenumwobene Grabschatz des Tutanchamun, der im neuen Museum erstmals komplett besichtigt werden kann. Bisher ist der Schatz im altehrwürdigen Ägytischen Museum am Tahrir-Platz zu sehen. Dort sind aber nur 2000 Objekte ausgestellt. Im GEM werden nun über 5000 Objekte in Szene gesetzt, darunter viele Textilien, die momentan restauriert werden.
Doch nicht nur der immense Grabschatz des vermutlich mit nur 20 Jahren verstorbenen Kindkönigs zieht um. Auch viele weitere Objekte aus den etwas angestaubten, ziemlich vollgestellten und unklimatisierten Hallen des Ägyptischen Museums werden bald neu und in angemessener Form im GEM präsentiert. (gh)
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