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02.02.2021
Designstudios im Fichtelgebirge
Atelier 30 und GTL gewinnen in Selb
Die Stadt Selb im bayrischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge möchte sich als zukunftstauglicher Industriestandort profilieren. Dafür beteiligte sich die 16.000-Einwohner-Kommune in der Vergangenheit unter anderem mehrfach beim Europan-Wettbewerb. Jetzt soll auf einem ehemaligen Industrieareal im Norden der Stadt ein Neubau für die in Selb ansässige Staatliche Berufsfachschule und Fachschule für Produktdesign und für den neu einzurichtenden Studiengang Industriedesign entstehen. Den vom Landkreis ausgelobten nichtoffenen Realisierungswettbewerb gewann der Entwurf von Atelier 30 Architekten und GTL – Michael Triebswetter Landschaftsarchitektur (beide aus Kassel).
Seit ihrer Gründung 1909 hat sich die Fachschule zu einem wichtigen Standort der Designausbildung in Bayern entwickelt. Schwerpunkte der Ausbildung sind heute Mobilität/Automobil sowie Konsum- und Investitionsgüterdesign. Mit dem Bau eines Studiogebäudes soll die Schule neue Werkstätten und Ateliers bekommen. Der Freitstaat Bayern stellt 15,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der Standort auf dem Areal der ehemaligen Firma Hutschenreuther steht symbolisch für den Niedergang der Porzellanindustrie und den Neubeginn als Lernstandort. Die 1814 gegründete Firma Hutschenreuther war als eines der ersten großen Porzellanunternehmen der Region ein wichtiger Arbeitgeber und Teil der kulturellen Identität von Selb. Nach dem Konkurs in den 1990ern verfiel der Gebäudekomplex und wurde 2014 abgerissen.
Die Wettbewerbsteilnehmer sollten einen Neubau für Werkstätten und Ateliers mit 3.500 Quadratmetern Nutzfläche auf dem gut 38.400 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Werks planen und einen Anbau mit Seminarräumen und Mensa auf rund 1.200 Quadratmetern andenken. Mit der Wettbewerbsbetreuung war der Architekt Peter Kleindienst aus Nürnberg beauftragt. Unter den eingegangenen 19 Wettbewerbsbeiträgen vergab die Jury unter Vorsitz von Anke Schettler (Weimar) vier Preise und vier Anerkennungen:
- 1. Preis: Atelier 30 Architekten und GTL – Michael Triebswetter Landschaftsarchitektur (beide Kassel)
- 2. Preis: Bez+Kock Architekten Generalplaner und Jetter Landschaftsarchitekten (beide Stuttgart)
- 3. Preis: Friedrich Poerschke Zwink Architekten Stadtplaner (München) und grabner huber lipp landschaftsarchitekten u. stadtplaner partnerschaft (Freising)
- 4. Preis: Hascher Jehle Design (Berlin) und Kerstin Anderson Landschaftsarchitektur (Stuttgart)
- Anerkennung: Scheidt Kasprusch Gesellschaft von Architekten und Henningsen Landschaftsarchitekten (beide Berlin)
- Anerkennung: Kohlmayer Oberst Architekten (Stuttgart) und Wamsler Rohloff Wirzmüller Freiraum Architekten Stadtplaner (Regensburg)
- Anerkennung: Staab Architekten und Levin Monsigny Landschaftsarchitekten (beide Berlin)
- Anerkennung: baum-kappler architekten (Nürnberg) und Wengemuth Landschaftsarchitektur (Erfurt)
Dem Siegerentwurf gelänge es, die große Baumasse durch die pavillonartige Struktur standortverträglich aufzulösen und Gebäude mit einer extensiven Parklandschaft zu umspielen, urteilte die Jury. Sie lobte unter anderem den durchdachten ökologischen Ansatz, die gute Orientierung und den großen Innenhof.
Es folgt nun ein Verhandlungsverfahren mit den Preisträgern. Geht alles nach Plan, ist ein Baustart im Frühjahr 2022 denkbar, so der Landkreis Wunsiedel in einer Pressemitteilung.
Text: Marius Birnbreier
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1. Preis: Atelier 30 Architekten und GTL – Michael Triebswetter Landschaftsarchitektur (beide Kassel)
2. Preis: Bez+Kock Architekten Generalplaner und Jetter Landschaftsarchitekten (beide Stuttgart)
3. Preis: Friedrich Poerschke Zwink Architekten Stadtplaner (München) und grabner huber lipp landschaftsarchitekten u. stadtplaner partnerschaft (Freising)
4. Preis: Hascher Jehle Design (Berlin) und Kerstin Anderson Landschaftsarchitektur (Stuttgart)
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