In den achtziger Jahren war es der erste internationale Hype, der um eine regionale Architektengruppe gemacht wurde: Die „Tessiner“, namentlich Botta, Snozzi, Galfetti und Vacchini, aber auch die Älteren wie Flora Ruchat oder Dolf Schnebli, waren in aller Munde. Inzwischen spricht man von der „zweiten Generation“ der Tessiner Architekten. Zu deren bedeutendsten Vertretern zählt Michele Arnaboldi. Er erhält nun eine Einzelausstellung in Zürich.
Nach Abschluss des Studiums an der ETH Zürich arbeitete er im Büro von Luigi Snozzi. Seit 1985 führt er ein eigenes Büro in Locarno. Seine Bauten entwickelt er in Bezug zur Landschaft. Die voralpine Topografie und das mediterrane Klima beeinflussen deren Ausprägung durch steile Zugänge, Terrassen und Loggien. In den Innenräumen spielen Ausblicke und der Lichteinfall eine gestalterische Rolle, während im konstruktiven Layout die Strukturen betont werden. Das Programm der Funktionen wird in geordnete, teilweise fließende Räume übertragen, und die Materialien werden bewusst reduziert eingesetzt.
Michele Arnaboldi ist Architekt mehrerer Ein- und Mehrfamilienhäuser im Tessin. Sein Schaffen umfasst auch öffentliche Bauten. Neben seiner Tätigkeit als Architekt ist er in der Lehre tätig und seit 2002 Dozent an der Architekturhochschule in Mendrisio. Die Accademia di architettura der Università della Svizzera italiana hat nun in Zusammenarbeit mit dem Architekten diese Ausstellung „Michele Arnaboldi, architetture“ konzipiert. Sie zeigt acht ausgeführte Bauten und vier Beiträge zu großen Wettbewerben.
Ausstellung: 31. März bis 29. April 2010, Mo-Fr 8-22 Uhr, Sa, So und Feiertage geschlossen
Eröffnung: 30. März 2010, 18 Uhr (Auditorium E4)
Ort: Architekturfoyer, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich
Zum Thema:
www.gta.arch.ethz.ch