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18.08.2023

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Zitadelle reloaded

Armeemuseum in Warschau von WXCA


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Auf dem weitläufigen Gelände der Zitadelle Warschau entsteht schon seit einigen Jahren ein neues Museumsquartier. Vor kurzem konnte dort nun das Warschauer Architekturbüro WXCA das erste von zwei Gebäuden des „Museums der Polnischen Armee“ fertigstellen. Der rote Beton des kantigen Baus greift die Farbigkeit der alten Festungsarchitektur aus Backstein auf.

Die Zitadelle liegt auf einem erhöhten Plateau unmittelbar über der Weichsel, etwas nördlich des Stadtzentrums. Während die Befestigungsanlagen recht gut erhalten sind, blieben von vielen historischen Gebäuden nur die Keller – genug Platz also für größere Pläne. Im sogenannten „X. Pavillon der Zitadelle“, einem ehemaligen Gefängnisblock, bestand außerdem bereits seit 1963 ein Museum samt Gedenkstätte. Und seit 2015 befindet sich auf dem Areal auch das Katyn-Museum. Der Rest des etwa 36 Hektar großen Geländes war allerdings für die Öffentlichkeit bislang nicht zugänglich. Das ändert sich nun langsam, wenn im nächsten Jahr dort auch das „Museum der Geschichte Polens“ seine Türen öffnet. Dessen Entwurf stammt ebenfalls von WXCA.

Die beiden Museen für Armee und Geschichte sind als Ensemble aus drei Gebäuden rund um den ehemaligen Gardeplatz konzipiert. Der Riegel des Geschichtsmuseums mit seiner Fassade aus hellem Marmor nimmt dabei die zentrale Position ein. Er soll schließlich von den beiden separaten, niedrigeren Volumen des Armeemuseums flankiert werden. Der Entwurf für letzteres Museum geht auf einen Wettbewerb zurück, den WXCA im Jahr 2009 gewinnen konnten. Der Auftrag für das Geschichtsmuseum folgte erst später, nachdem ein Projekt des Luxemburger Büros Paczowski et Fritsch nicht umgesetzt wurde.

Pünktlich zum „Armed Forces Day“ in Polen am vergangenen Wochenende konnte nun der erste Bauabschnitt des Armeemuseums eröffnet werden. Es ist das südliche der beiden Museumshäuser, dessen nördlicher Gegenpart weitgehend baugleich sein wird. WXCA haben einen robusten, rechteckigen Baukörper entworfen, dessen gewaltige Außenmaße sich an den Dimensionen des Zitadellen-Plateaus orientieren. Als Fußgänger*in wird man lange Wege zurücklegen müssen. Die 7,50 Meter hohe Fassade ist abstrakt gegliedert in große Wandflächen und ein kräftiges Gesims. Während der Giebelbalken glatt bleibt, ist in die Wandflächen eine Relief-Struktur eingelassen. Diese soll an Uniform-Chevrons erinnern, jenen Winkelabzeichen, die am oberen Ärmel den Rang eines Soldaten kennzeichnen.

Das Chevron-Ornament zieht sich auch durch das gesamte Innere, was den Eindruck erwecken soll, dass hier der Außenraum als Passage fortgeführt wird. Die 12.000 Quadratmeter Nutzfläche sind in acht große Ausstellungsbereiche für Dauer- ebenso wie Wechselausstellungen unterteilt. Die Architekt*innen unterstreichen die enge Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Buro Happold, durch die eine „komplexe technische Infrastruktur“ unauffällig in Wände und Decken integriert werden konnte. Dies betone das „einfache, orthogonale Volumen“, so WXCA.

Buro Happold war zudem für den Entwurf eines neuen Zugangstunnels verantwortlich, der nun direkt vom Flussufer unter den alten Befestigungsanlagen hindurch hinauf auf das Plateau der Zitadelle führt. Mit dem Bau des zweiten Gebäudes für das Armeemuseum ist noch nicht begonnen worden. Das Geschichtsmuseum steht jedoch kurz vor der Fertigstellung. (fh)

Fotos: Marcin Czechowicz


Video:


Drohnenflug über die Baustelle im Juni 2022, © Polish History Museum

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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

auch ein | 21.08.2023 14:01 Uhr

architekt

von aussen sieht es aus wie ein werkhof.
von innen wie ein zu grosses kongresszentrum.

eine komische kulisse für ein kriegsmuseum..

3

Lars K | 19.08.2023 08:21 Uhr

Bunker

Eher Bunker als Gruft. Passt ja aber beides. Und mit der Struktur/Betonfertigteiltapete außen und innen hat es dann ja auch einen Edel-Bunker-Anstrich bekommen. Proportionen sind schwer zu beurteilen ohne Einrichtung und Menschen... was ich aber viel gruseliger finde als das Museum ist der Vorplatz und die drei riesigen Bauklötze drumherum.

2

svensko | 18.08.2023 18:02 Uhr

@Armeemuseum

Passt irgendwie zum Thema. Schlimm.

1

arcseyler | 18.08.2023 18:00 Uhr

......

Das konsequent Gruftige von außen hat was. Ebenso die fensterlosen Räume mit den Spots. Das schicke des Foyers stört eher.
Eine Gruft für Museales, Vergangenes macht Sinn.

 
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