Mit einer feierlichen Abendveranstaltung wurde am 27. Januar 2004 der Architekturpreis des BDA Bayern verliehen. Träger der Auszeichnung ist das Büro Brückner & Brückner, das den BDA-Preis-Bayern 2004 für den von ihm umgebauten „Kulturspeicher Würzburg” erhielt.
Der Kulturspeicher bildet das kulturelle Zentrum des städtebaulichen Areals „Alter Hafen” in Würzburg. Ziel der Architekten Christian und Peter Brückner war es, ein Museum „jenseits der klassischen musealen Anmutung und deren räumlicher Gestalt” (Pressemitteilung) zu errichten. In Abstimmung mit der Denkmalpflege war der Mittelteil des ehemaligen Speichergebäudes mit seiner Holzkonstruktion erhalten geblieben. Die seitlichen Teile wurden dagegen entkernt und ergänzt, die Fassaden des vorhandenen Gebäudes wiederum erhalten und um „transparent-steinerne Erweiterungen und gläserne Vorbauten zum Hafenbecken hin” erweitert.
Die Jury aus Elke Delugan-Meissl (Wien), Regine Leibinger (Berlin), Isa Stürm (Zürich) sowie Amber Sayah (Stuttgarter Zeitung) hatte im Vorfeld sieben Bauten aus 133 eingereichten Projekten nominiert, die den Mitgliedern des BDA Bayern zur Abstimmung vorgelegt worden waren. In die engere Wahl waren neben dem Kulturspeicher die Pinakothek der Moderne (Stefan Braunfels), eine Druckerei in Riem (Amann und Gittel Architekten), ein Atelier im Currypark Diessen-Riederau (Bembé + Dellinger), das Zehntstadel in Kaufbeuren (Kehrbaum Architekten), das Niedrigenergiehaus Kammerl in Feldmoching (Meck Architekten und Stephan Köppel) sowie das KPMG National Office in München (Steidle und Partner).
Im Rahmen des Events eröffnete gleichzeitig der Vorsitzende des BDA-Kreisverbands München-Oberbayern, Andreas Hild, die Ausstellung „Ein Blick in die Zukunft” im Lichthof der Architektur-FH München, Karlsstraße 6.
Einziger Wermutstropfen der Veranstaltung war ein Hackerangriff im Vorfeld der Preisvergabe: Der BDA Bayern hatte dieses Jahr gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung erstmals einen Publikumspreis ins Leben gerufen (BauNetz-Meldung vom 9. 1. 2004), bei dem Leser per Internet-Klick über ihren Favoriten abstimmen konnten. Laut BDA sei es einem oder mehreren Hackern gelungen, mittels eines eigens erstellten Scripts am Freitag, 23. 1. 2004, die Abstimmung zu manipulieren: An diesem Tag stammten 67 % der abgegeben Voten von einer einzigen E-mail-Adresse. Die Abstimmung wurde daher als ungültig erklärt, obwohl die Veranstalter sich über ein breites Interesse freuen konnte (eine User-Zahl im fünfstelligen Bereich informierte sich über den Preis). BDA und Süddeutscher Verlag prüfen jetzt, ob „weitere strafrechtliche Schritte unternommen werden” (Pressemitteilung).