Gestern hat die Steiermärkische Landesregierung den Architekturpreis des Landes Steiermark 2008 verliehen. Der Kurator Andreas Ruby, der an Stelle einer Jury den Preisträger ausgewählt hat, übergab den mit 8.000 Euro dotierten Preis an das österreichische Büro x architekten (Linz/Wien) für das Einfamilienhaus YUG im steirischen Frauental.

„Dieses Haus passt an seinen Ort, es passt zu seinen Menschen und es passt in diese Zeit,“ so Ruby zu seiner Wahl. Insgesamt wurden 80 Projekte eingereicht – das Haus in dem kleinen Dorf in der Weststeiermark „ist ein unspektakuläres Haus, das man leicht übersehen kann. Auf dem Papier wirkte es unscheinbar. Doch als ich es vor Ort besuchte, hatte ich sofort das untrügliche und nicht erschöpfend begründbare Gefühl, dass hier alles passt.“

Das neue Haus ersetzt ein ehemaliges Stallgebäude, das baufällig war und abgerissen werden musste. Es habe eine Demut, zu der viel Souveränität gehöre. Es vermeide die große Geste, den dramatischen Auftritt zugunsten einer subtilen Hinzufügung, die dennoch – oder deswegen – die Situation vollkommen verändere. Statt einem dialektischen Kontrastverhältnis von Alt und Neu verfolgen die Architekten eine Strategie der weichen, aber wirksamen Transformation. Das Neue lasse das Alte nicht alt aussehen, weil es seine Neuheit nicht plakativ zur Schau stelle.

Zu den übrigen elf nominierten Projekten gehören u.a. das Palais Thinnfeld in Graz von ifau und Jesko Fezer, die Messe Graz – Halle A von Riegler Riewe Architekten (siehe BauNetz-Meldung zur Eröffnung vom 24. November 2008), das Stadtzentrum Trofaiach von yes-architecture und Frog Queen in Graz von Spiltterwerk.

Alle Nominierungen sind im neu erschienenen Jahrbuch „Von Menschen und Häusern. Architektur aus der Steiermark “, herausgegeben von Ilka & Andreas Ruby, dokumentiert.

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