In der letzten Runde des Architekturpreises Berlin 2020 wurden Projekte wie Chipperfields James-Simon-Galerie, der taz-Neubau oder das Terrassenhaus von Brandlhuber + Emde, Burlon und Muck Petzet ausgezeichnet. Deutlich unaufgeregter ging es in diesem Jahr zu: Aus insgesamt 86 eingereichten Werken wählte die international besetzte Jury acht Bauwerke, die sich nicht nur durch einen kleineren Maßstab auszeichnen, sondern auch vermehrt Themen wie Erhalt und Umbau in den Fokus rücken. Auffällig ist außerdem die Anzahl an prämierten Baugruppen-Projekten.
Der mit 10.000 Euro dotierte Architekturpreis Berlin 2023 wurde an drei Projekte vergeben. Dazu gehört das Hotel Wilmina von Grüntuch Ernst Architekten, für das ein ehemaliges Frauengefängnis umgebaut wurde. Des Weiteren das Baugruppenhaus Malplaquetstraße 19 von Thomas Baecker Bettina Kraus Architekten, bei dem der Bestand – ein Backsteinportal, das früher einmal als Zufahrt zu den Osram-Höfen diente – erhalten blieb. Und auch für das von Pasztori Simons Architekten entworfene Studio und Kunstatelier Studio D. gab es einen Preis. Das über einem S-Bahn-Tunnel errichtete Gebäude entstand auf einer Brachfläche an der Torstraße in Berlin-Mitte.
Unter den vergebenen Auszeichnungen finden sich gleich noch zwei weitere Baugruppenprojekte sowie ein Umbau. Der Sonderpreis „Fokus Nachhaltigkeit“ wurde dieses Mal für den Waldorf Campus Berlin von Kersten Kopp Architekten und das Ausbauhaus Südkreuz (ein Wohnhaus, aber keine Baugruppe) von Praeger Richter Architekten verliehen. Eine ganz andere Richtung, sowohl funktional als auch architektonisch, schlägt der Publikumspreis ein. Er ging dieses Jahr an die Nashorn-Pagode von dan pearlman Erlebnisarchitektur im Zoologischen Garten. Im Sandstein-Turm, der zum neuen Nashornhaus gehört, ist seit Juni eine Ausstellung zum Thema Artenschutz zu sehen. Alle Preise und Auszeichnungen im Überblick:
Preisträger:
- Hotel Wilmina in Berlin-Charlottenburg von Grüntuch Ernst Architekten (Berlin)
- Atelierneubau Studio D. in Berlin-Mitte von Pasztori Simons Architekten (Berlin)
- Baugruppenhaus Malplaquetstraße 19 in Berlin-Wedding von Thomas Baecker Bettina Kraus Architekten (Berlin)
Auszeichnungen:
- Baugruppenprojekt m17 in Berlin-Mitte von zanderroth (Berlin)
- Baugruppenprojekt Kurfürstenstr. 142 in Berlin-Schöneberg von June 14 Meyer-Grohbrügge & Chermayeff (Berlin)
- Lindenstraße 34.5, Umnutzung eines ehemaligen Kaufhauses in Berlin-Kreuzberg von Kraus Fischnaller Architekten (Berlin)
Preis „Fokus Nachhaltigkeit“:
- Waldorf Campus Berlin in Berlin-Schöneberg von Kersten Kopp Architekten (Berlin)
- Wohnhaus Ausbauhaus Südkreuz in Berlin-Schöneberg von Praeger Richter Architekten (Berlin)
Publikumspreis:
- Nashorn-Pagode im Zoologischen Garten von dan pearlman Erlebnisarchitektur (Berlin)
Die diesjährige Jury stand unter dem Vorsitz der spanischen Architektin Elisa Valero (Studio Elisa Valero, Granada). Der Architekturpreis Berlin wird von einem gemeinnützigen Verein getragen und seit 1992 alle drei Jahre unter der Schirmherrschaft des Senators für Stadtentwicklung und Wohnen vergeben. (dsm)
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