Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens zeigt der Werkraum Bregenzerwald in der österreichischen Gemeinde Andelsbuch ab Samstag, 18. März 2023 „Architekturmodelle aus dem Atelier Peter Zumthor. Eine Ausstellung über handwerklich gedachte Räume“. Die Ausstellungshalle, entworfen von Zumthor für den Verein zur Förderung von Handwerk und Baukultur, wird dabei gemeinsam mit rund 40 Arbeitsmodellen selbst zum Ausstellungsexponat.
Zu sehen sind unter anderem Modellstudien für das Zinkminenmuseum in Norwegen, die Bruder-Klaus-Kapelle in der Eifel oder auch frühere Projekte wie die Therme Vals in Graubünden. Einige Modelle waren zuvor bereits im ebenfalls von Zumthor entworfenen Kunsthaus Bregenz zu sehen, andere sind nun erstmals öffentlich ausgestellt. Entgegen der voranschreitenden Digitalisierung und damit Abstraktion im Entwurfsprozess, arbeitet das Atelier Peter Zumthor (Haldenstein) von Anfang an mit Bezug zur Materialität. Die haptischen Modelle sollen die Atmosphäre, Maßstäblichkeit und Proportionen besonders gut wiedergeben können. Für die Kuratierung der Ausstellung sind die finnische Architektin und Ausstellungsgestalterin Hannele Grönlund gemeinsam mit Peter Zumthor verantwortlich.
Zur Eröffnung am Freitagabend, 17. März sprechen Martin Bereuter, Obmann des Werkraum Vereins und Cornel Hess, Geschäftsführer des Hauses. Peter Zumthor und Hannele Grönlund werden ebenfalls anwesend sein. Im Rahmen der Ausstellung gibt es ein breites Veranstaltungsangebot, darunter mehrere Gesprächsabende mit Peter Zumthor und anderen Gästen, eine Führung durch die Ortschaft Andelsbuch und eine Exkursion in die Modellbauwerkstatt des Atelier Peter Zumthor. Informationen dazu gibt es zeitnah auf der Website des Werkraums.
Eröffnung: 17. März 2023, 19 Uhr
Ausstellung: 18. März bis 15. September 2023
Ort: Werkraum Bregenzerwald, Hof 800, 6866 Andelsbuch, Österreich
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Hans-J. Heidenreich | 17.03.2023 15:17 Uhr@ Mies Satire
Bevor man ein nur auf den ersten Blick hin ähnliches Dach als einzige Parallele zu Mies' Architektur ausmacht und anhand dieses Merkmals eine "Satire" konstatiert, sollte man genauer hinsehen.
Die Nationalgalerie hat kein auskragendes Dach sondern ein am Dachrand auf Stützen Gelagertes, sie hat völlig andere Dimensionen und Proportionen und vor allem ist der gewaltige Natursteinsockel wesentlicher Teil der Architektur den man beim "Werkraum" suchen muss. "Augen, die nicht sehen" begann einst ein Text von Le Corbusier.
Ansonsten ist es traurig, wie miserable Baupolitik den Weiterbau des brillanten "Topographie des Terrors"-Entwurfs von Zumthor vereitelt hat.