Die umtriebige
Sigrid Neubert hat die Werke zahlreicher namhafter Architekten fotografiert. Unter ihnen
Guenther Behnisch,
Alexander von Branca sowie
Betz Architekten. Nachdem die Fotografien der mittlerweile über 90-Jährigen im Frühjahr in Berlin zu sehen waren, wandern sie nun nach Ingoldstadt, und das nicht ohne Grund. Sigrid Neubert unterhielt eine enge Freundschaft zum Ehepaar
Alf und
Camilla Lechner. Dieses hatte im Jahr 2000 das
Lechner Museum in Ingoldstadt gegründet, welches sich vor allem dem Werk des Stahlbildhauers Alf Lechner widmet. Vor allem, aber eben nicht nur.
Am
Sonntag, 7. Oktober wird die Wanderausstellung „Sigrid Neubert – Fotografien. Architektur und Natur“ in Ingolstadt eröffnet. Anwesend sind der Kurator
Frank Seehausen sowie
Ludger Derenthal von der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, welche die Ausstellung im Rahmen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ermöglicht hat. Frank Seehausen ist es auch, der das Buch „Sigrid Neubert. Architekturfotografie der Nachkriegsmoderne“ begleitend zur Ausstellung herausgegeben hat. In diesem gibt es auf 336 Seiten nicht nur Neuberts deutsche Architekturfotografie zu sehen, sondern auch Bilder aus Afrika und Südamerika.
Mit dem Buch ist bestätigt, dass Neuberts Fotografie als Dokumentation der Nachkriegsarchitektur verstanden werden kann. Ebenso ist es ein Beispiel dafür, dass Fotografie nicht etwa nur begleitende Notwendigkeit von Architektur ist, sondern häufig einen eigenen Charakter entwickelt und als selbstständiges Kunstwerk betrachtet werden kann. Insbesondere die monumentale Schwarz-Weiß-Fotografie Neuberts zeigt die Gebäude aus einer neuen Perspektive. Ihr Blickwinkel hat sich in der jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Architekturbüros zu dem atmosphärischen, von den technischen Mitteln der Zeit geprägten Stil entwickelt, als den wir ihn heute kennen.
In der Ausstellung sind 165 Architekturfotografien und 50 Naturaufnahmen zu sehen. Sigrid Neuberts Oeuvre bestand ab 1990 ausschließlich aus Naturaufnahmen, die in den Jahrzehnten zuvor jedoch nicht als Lebensgrundlage dienen konnten. Diese Aufnahmen werden im Lechner Skulpturenpark in Obereichstätt ausgestellt.
Das Rahmenprogramm zur Ausstellung ist umfangreich. Am
Montag, 22. Oktober beginnt es mit der Podiumsdiskussion „Welchen Einfluss haben Kultur und Architektur auf Ingolstadt? Identität und Seele einer Stadt im Wandel“. Weitere Veranstaltungen zur Ingolstädter Stadtentwicklung betonen den regionalen Charakter der Ausstellung.
Eröffnung: Sonntag, 7. Oktober 2018, 11 Uhr
Ausstellung: 7. Oktober 2018 bis 10. Februar 2019
Ort: Lechner Museum, Esplanade 9, 85049 Ingolstadt und Lechner Skulpturenpark, Allee 3, 91795 Obereichstätt
Zum Thema:
lechner-museum.de
smb.museum
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