Gebrauchsfotografie oder Kunst? Beim Arcaid Award, mit dem eine britische Bilddatenbank den besten Architekturfotografen des Jahres auszeichnet, müssen sich die Teilnehmer genau überlegen, welches Bild sie einreichen. Entschieden wird nämlich anhand eines einzigen Fotos, das darum nicht nur über dokumentarische Qualitäten verfügen sollte. Gewonnen hat das Londoner Fotografen-Duo Hufton + Crow mit seiner Innenraumaufnahme von Zaha Hadids Heydar Aliyev Centre in Baku.

Nominiert waren Hufton + Crow außerdem noch mit einer weiteren Aufnahme des Gebäudes in der Kategorie Exterior, in der auch ein spektakuläres Bild des Cayan Tower von SOM nominiert war, das der spanische Fotograf Victor Romeo aus dem Hubschrauber geschossen hat. Architekturfotografie als Extremsport, sozusagen, wie sie heute immer mehr in Mode kommt.

Die ebenfalls nominierten Fotografen Joao Morgado und Inigo Bujedo Aguirre zeigen dagegen deutlich mehr Bodenhaftung. Morgado kontextualisiert in der Kategorie Sense of Place den Swimming Pool von Álvaro Siza in Leca de Palmeira in Portugal. Und Aguirre nimmt für Buildings in Use einen Flohmarkt in Barcelona von B720 Arquitectura unter die Lupe.

Alle Teilnehmer der letzten Runde zeigen eindrucksvoll, dass es trotz der Handy-Bilderflut auch heute noch möglich ist, herausragende Fotografien zu produzieren, die einen Platz im kollektiven Bildgedächtnis verdient haben. Als Türsteher in diesem Sinne fungierte die Jury, der unter anderem Kristina Julia Bacht, Sir Terry Farrell und Bjarne Hammer angehörten.

Zum Thema:

Die gesamte Shortlist unter www.arcaidawards.com