Inmitten von landwirschaftlichen Gebäuden, deren Entstehungszeit sich vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart zieht – kürzlich ist noch ein Kuhstall entsanden –, ist soeben in der südenglischen Grafschaft Somerset ein privates Architekturarchiv nach Plänen von Hugh Strange Architects (London) fertig gestellt worden.
Eine alte Scheune aus Stein und Ziegeln war so baufällig, dass einige Wände und das Dach abgerissen werden mussten. Die verbleibenden Mauern wurden sorgsam stabilisiert und repariert. In sie hinein stellten die Architekten zwei Holzkonstruktionen und überspannten diese mit einem durchlaufenden regionaltypischen Zementdach; so ist zwischen den beiden Gebäudeteilen ein überdachter Zugang entstanden.
Beide Gebäude sind in ihrem Volumen und der Bauweise völlig gleich, unterscheiden sich aber subtil durch ihre unterschiedliche Fensteranordnung und Ausstattung. Der südliche Bau beherbergt das Archiv für Architekturzeichnungen sowie Ausstellungsflächen. Hier kommt das Licht hauptsächlich von oben durch großzügige Dachfenster. Im nördlichen Gebäudeteil liegt ein Büro. Französische Fenster bieten hier Ausblick in den umliegenden Wald. Hinter dem Gebäude liegt ein offener Platz, der von alten Mauern umgeben ist. Eine breite Treppe führt in den Wald.
Der Doppelbau kommt durch kreuzweise geschichtete Holzbalken ohne Insolierung und äußere wie innere Verkleidung aus – dennoch herrscht im Inneren ein gemäßigtes Klima, das Archivzwecken genügt. An der Innenausstattung spielen die Architekten feine Nuancen durch: Im Gegensatz zu der rauen Fichtenholzkonstruktion sind auf dem Boden Hartholz-„Matten“ verlegt – Zeder im Büro, Esche und Buche im Archiv. Die Architekturzeichnungen werden auf zuklappbaren, innen mit Filz verkleideten Holzpaneelen präsentiert.
Fotos: David Grandorge