- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
24.03.2020
Buchtipp: Dem Humanismus verpflichtet
Architecture Itself and Other Postmodernization Effects
7
STPH | 25.03.2020 11:50 Uhr@6ixamotto
oh je da bin ich ja in eine Ausführlichkeit reingestolpert die ich nicht beabsichtige.
Zunächst danke für die vielen Infos, denen ich mich widmen werde.
Mich interessiert immer mehr das Alltägliche was man im querlaufen einer Stadt sieht und für mich Kultur im eigentlichen Sinne ist. Die hin und her Verwerfungen wie eben auch die Postmoderne eine ist ist mir ziemlich egal.
Städtebauliche Zufälle und Verwerfungen geben mir mehr räumliche Anregung für Gestaltung. Das ist alles Knete für mich.
Ihren würzigen Ton nehme ich als besondere Zuwendung.
6
ixamotto | 25.03.2020 10:14 Uhr@STHP
Lieber STHP, was sie da schreiben ist leider im Großen und Ganzen ein ziemlicher Unfug - nicht zuletzt, weil sie, wie leider so häufig, total essenzialisierend argumentieren und dabei jegliche form von austausch, konvergenz, kontingenz und kommunikation aus dem blick verlieren. es bleibt dann ein eher vulgär-strukturalistischer blick auf ein phänomen, das einem ja gerade die bereitschaft abverlangt, in überschneidungen und widersprüchen, anstatt in klaren brüchen und differenzen zu denken.
Wie verhält sich ihre Argumentation z.B. zu der tatsache, das die amerikanische moderne mit philipp johnsons ausstellung 'the international style' eine art monochromisierter bauhausuniversalisierung erfahren hat, die tom wolfe später so pointiert aufs Korn genommen hat? Gelingt ihnen eine so reibungslose Darstellung des verhältnisses von moderne und postmoderne in Großbritannien nur, weil sie protagonisten wie z.B. die smithsons, banham, rogers und foster komplett unter den tisch fallen lassen? finden sich stark religiös erlöserische akzente nicht gerade in der britischen arts and crafts bewegungen und ihrem postulat einer rückkehr zu mehr ursprünglichkeit? was ist in der brd, wo sie postmoderne mit rekonstruktionsgläubigkeit gleichsetzen? vergessen sie da nicht postmoderne schlüsselbauten wie sterling's staatsgalerie in stuttgart oder die frankfurter baupolitik der siebziger und achtziger jahre mit dem D.A.M., Klotz und Ungers? oder ganze städtebauliche programme wie die iba 84/87, die wenig mit der kritischen rekonstruktion unter stimmann im berlin der nach-wende zu tun haben?
usw. usf...
5
auch ein | 25.03.2020 09:42 Uhrarchitekt
@4 STPH:
das war mir jetzt fast zu sachlich erklärt ;-)
danke
4
STPH | 25.03.2020 08:01 Uhr@ 1 auch ein
die Englisch Amerikanische Architektur hat eine evolutionär ungebrochene Bautradition hin zu mehr Licht und struktureller Ausdünnung und modernen Materialien, für mich sehr sympatisch. Die sehen Postmoderne Elemente ganz anders, positiver, und Prinz Charles s Karbunkel, wenn sich doch mal ein moderner Kasten auf die Insel verirrt gehört hier dazu.
Bei uns auf dem Festland, mit einer bewusst revolutionär gebrochenen aggressiven Moderne mit stark religiös erlöserischen Akzenten ist die Postmoderne wie auch das Stadtschloss in B einfach ein Schlag ins Gesicht wie umgekehrt auch die Tradition die Moderne im Kontrast begreift.
Der Genius loci mit unsicheren Grenzen und der Frage auf oder zu ist hier viel dramatischer und spielt hier wohl eine Rolle gegenüber der Insel mit natürlichen Grenzen.
Moderne bei uns ist auch die Kultur des Systemstreits im 20 Jh. und wir waren mitten drin, ich noch als Wessi im Mauerberlin.
Meine provokative Frage lautet: Ist Moderne heilbar? und genauso provokativ war die Postmoderne hier bei uns auch gemeint. Ich selbst kann sie auch nur so begreifen aber sonst nichts mit ihr anfangen.
3
schlawuki | 24.03.2020 17:29 Uhrfresh
ich finde bücher wie dieses sehr erfrischend in zeiten wie diesen.
und der verlag gefällt mir auch sehr.
und am besten gleich noch die erfrischenden beiträge zur gegenwartskunst von erwin wurm googeln und das buch mit dem dreidimensionalen essiggurkerl drauf ordern.
2
Jan | 24.03.2020 16:58 UhrEin Schritt in die richtige Richtung
Ich bin schon sehr gespannt auf das Buch. Ich finde jede Anstremngung zur Rehabilitierung der Postmoderne einen Schritt in die richtige Richtung.
Mir fällt keine empatischere Ströming der Architektur ein und es ist mir unerklärlich wieso sie derart abgelehnt wird.
Zumindest bei Kolleginnin und Kollegen aus meiner Generation (ich bin Jahrgang 1987) ist das Interesse an diesem Baustil recht groß und ich bin zuversichtlich, dass in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mehr Bauten entstehen, die die postmoderne Idee weitertragen.
Peter Eisenman: Stair from House VI 1971-1989
Sussman, Prejza & Company, venue Sonotubes for the 1984 LA Olympics, 1983
SITE, leg prototypes for Isuzu Space Station Children's Plaza, 1989
Bildergalerie ansehen: 20 Bilder
8
STPH | 25.03.2020 19:50 Uhr...
jetzt gerade mit der coronaentschleunigung ins postindustrielle Zeitalter und das web,
ist die postmoderne Vollbremsung ins -form follows fiction- vielleicht erst angekommen,
endgültig das Rennen Hase-Igel im Schrebergarten.