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21.12.2021
Gezeichnetes Storytelling
Architecture Drawing Prize 2021 verliehen
Ende November wurde in London zum fünften Mal der Architecture Drawing Prize verliehen. Nach der verstärkten Beteiligung im ersten Pandemiejahr reichten 2021 nun auch deutlich mehr Studierende ihre Arbeiten ein, und dies mit großem Erfolg. Studentische Beiträge gewannen in allen drei Preiskategorien: Hand-, Hybrid- und Digitalzeichnung. Die besondere Bedeutung der Zeichnung als Werkzeug in Entwurf und Vermittlung architektonischer Ideen steht im Mittelpunkt der 2017 erstmals initiierten Ausschreibung des World Architecture Festival (WAF) in Zusammenarbeit mit dem Londoner Sir John Soane's Museum und dem Büro Make Architects (London). Die diesjährige Jury unter Vorsitz von WAF-Programmdirektor Paul Finch setzte sich zusammen aus Lily Jencks (Lily Jencks Studio), Narinder Sagoo (Foster+Partners), Ken Shuttleworth (Make Architekts) und Louise Stewart (Sir John Soane´s Museum).
Den 1. Preis in der Kategorie Handzeichnung vergab die Jury an die Arbeit „Reconfiguring Addis Ababa's Narratives“ von Antonio Paoletti (TU Delft). In Form einer Graphic Novel entwickelt Paoletti sein Konzept für die Sanierung der baufälligen historischen Bezirke der äthiopischen Hauptstadt, deren Bewohner mit geringen Einkommen durch die Urbanisierung zunehmend unter Druck geraten. Paoletti verarbeitet die unmittelbaren Auswirkungen des Bauens erzählerisch und setzt die Architekturzeichnung in einen gesellschaftlichen Kontext.
In der Kategorie Hybrid wurden in diesem Jahr zwei Beiträge für ihre originelle und versierte Kombination verschiedener Zeichentechniken prämiert. Thema der Zeichnung „Fluid Strata“ von Filippa Dafni (Bartlett School of Architecture UCL) ist der Entwurf eines reaktionsschnellen unterirdischen Hochwasserschutzes für das Londoner Zentrum im Falle von durch Klimawandel ausgelösten Überflutungen. Gelobt wurde das Blatt besonders für die handwerkliche Perfektion und große Vorstellungskraft der Zeichnerin. Die zweiteilige Arbeit „(Un)homeliness“ von Boji Hu (AA London), umfasst einen handgezeichneten Kurzfilm und eine Reihe von Bildern. Sie erkundet die Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Sphären und das Potenzial städtischer Räume als Aufenthalts- und Zufluchtsorte für Obdachlose, Geflüchtete oder Asylsuchende. Die Einzelbilder in Bleistift sind unterlegt mit stark atmosphärischer, urbaner Soundkulisse.
Der Preis der Kategorie Digital geht an „Site(s) of Flux“ von Zachary Higson (Bartlett School of Architecture UCL). In seiner Arbeit zeigt er ausschnitthaft den Innenraum eines Studios, eine detailreiche Montage mit Modellen, Fotos, Zeichnungen an den Wänden. Auch der Himmel im Hintergrund ist bei genauerem Hinsehen nicht der Blick aus dem Fenster, sondern auf ein Poster. Higson thematisiert die Beziehung von innen und außen, Wohnraum und Umgebung und spiegelt auch den klaustrophobischen Zustand während der Pandemie wieder. Dafür wurde Zachary Higson außerdem der diesjährige Lockdown-Sonderpreis zuerkannt, der 2021 bereits zum zweiten Mal zusätzlich ergänzend wird. (uav)
Vom 20. Januar bis 19. Februar 2022 zeigt das Sir John Soane´s Museum eine Ausstellung der Beiträge, die es 2020 und 2021 auf die Shortlist geschafft haben.
Zum Thema:
The Architecture Drawing Prize 2021
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1. Preis Kategorie Handzeichnung: „Reconfiguring Addis Ababa's Narratives“, Antonio Paoletti (TU Delft)
Ein 1. Preis Kategorie Hybrid: „Fluid Strata“, Filippa Dafni (Bartlett School of Architecture UCL)
Ein 1. Preis Kategorie Hybrid: „(Un)homeliness“, Boji Hu (AA London)
1. Preis Kategorie Digital und Lockdown Prize: "Site[s]of Flux ", Zachary Higson (Bartlett School of Architecture UCL)
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