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04.06.2021
Auf Spurensuche in Pontevedra
Archäologische Fundstellen von AGi architects
Im Südwesten Galiciens in der Provinz Pontevedra hat das Madrider Büro AGi architects zwischen 2016 und 2021 drei archäologische Fundstellen durch gezielte landschaftliche, architektonische und museale Interventionen eingefasst. Die Fundstellen Alobre, Toiriz und A Subidá sind Teil eines Netzes an Überresten von insgesamt achtzehn galicisch-römischen Siedlungsstrukturen der Provinz. Transformiert wurden sie im Zuge des Projekts Trazas de Pontevedra – also Spuren von Pontevedra –, das Interventionen an allen achtzehn Standorten vorsieht. Organisiert und finanziert wird das Projekt vom spanischen Ministerium für Verkehr, Mobilität und Urbanität.
An allen drei Standorten machen AGi architects das Gelände durch zurückhaltende Interventionen für Besucher*innen zugänglich und erlebbar. Die gewählten Gestaltungskonzepte sind auf die einzelnen Fundstellen zugeschnitten und sollen künftig als Strategien-Baukasten für die Transformationen der restlichen Siedlungsstrukturen dienen.
Die Fundstelle Alobre liegt auf einem Hügel an der Küste in der Nähe von Vilagarcía de Arousa und wurde zwischen dem 1. Jahrhundert vor Christus und dem 3. Jahrhundert nach Christus als Fort genutzt. Von Norden und Osten erschließen zwei Wege die nur noch im Grundriss erhaltene Struktur. Informationstafeln und in den Boden eingelassene, quaderförmige Steine weisen den Besucher*innen den Weg. Diese Steine verdichten sich zur Fundstelle hin. Um die am Hang liegenden Überreste haben die Planer*innen ein nach außen gezackte Stützstruktur in den Boden eingelassen. Diese rahmt zugleich und dient als Blickfang. Oberhalb der Struktur ist eine Aussichtsplattform mit mehreren Informationstafeln und Sitzbänken entstanden.
Für das zwei Hektar große Areal in Toiriz wählten AGi architects einen anderen Ansatz. Da die hier befindlichen Überreste noch nicht ausgegraben wurden, machten die Planer*innen die in 2012 in Scans erfasste Struktur durch künstlerische Installationen sichtbar. Flache Formen aus Cortenstahl und durch LED-Röhren geformte Elemente bilden die Grundrisse der im Boden befindlichen Mauern ab. Am westlichen Rand des Areals liegen am Umfassungsweg zwei Aussichtsplattformen, die den Blick in Richtung anderer historischer Siedlungsanlagen der Gegend lenken.
In A Subidá finden sich die Hinterlassenschaften einer romanisierten keltischen Hügelfestung hoch über der Stadt Marín. Die museale Intervention erstreckt sich über ein drei Hektar großes Gelände. Von einem neu angelegten Parkplatz südöstlich der Fundstelle können Besucher*innen den Hang auf einem sich windenden Weg erklimmen. Markierungen im Boden zeigen die auf dem Weg zurückgelegten Höhenmeter an. Wie auch in Alobre nutzten AGi architects den Weg zur eigentlichen Fundstelle, um in regelmäßigen Abständen Informationstafeln aufzustellen. Oben angekommen lassen sich die Festungsüberreste von einer einfachen Erdplattform aus begutachten.
Text: Ida Rewicki
Fotos: Héctor Santos-Díez
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Fundstelle Toiriz
Fundstelle Toiriz
Fundstelle A Subidá
Fundstelle Alobre
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