Umgeben vom grünen Parkbestand einer Zwickauer Krankenhausanlage wurde kürzlich diese Apotheke, geplant vom Leipziger Büro atelier st fertig gestellt.
Die Architekten erklären die scharfkantige, mehrwinklige Gebäudeform mit den verschiedenen funktionalen Anforderungen, die das Gebäude erfüllen soll: „Durch das Positionieren in der Mitte des Grundstücks erhält der Baukörper einen autonomen Charakter mit deutlicher Präsenz.“ Er wurde mit einem geneigten Flachdach ausgestattet, dessen höchster Punkt – fünf Meter – sich über dem Verkaufsraum erhebt.
In Anlehnung an die historischen, denkmalgeschützten Umgebungsbauten versahen die Architekten die Fassade mit einem mineralischem Putz, der durch eine horizontale Besenstrichstruktur eine zusätzliche changierende Wirkung erhält.
Die Fensterelemente wurden als schlanke Aluminiumschwingfenster-Konstruktionen flächenbündig in die Fassade integriert. Die zwei Eingänge sind in den Sichtachsen der umgebenden Bestandsgebäude platziert. Der Haupteingang wurde darüber hinaus in das Gebäudevolumen eingeschnitten und mit lasierten Furnierholzplatten verkleidet.
Dieses Material haben die Architekten dann, allerdings im Kontrast zum scharfkantigen Äußeren hier geschwungen, im Hauptverkaufsraum bei den Möbel und Wandvertäfelungen aus Amazaquoue-Holz wieder verwendet. Belichtet wird der Raum durch große runde Oberlichter. Abgesehen von den mehrteiligen, hohen Eingangstüren wurde auf zusätzliche Fenster in diesem Raum bewusst verzichtet.
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Clara Park | 09.11.2009 00:36 UhrWenigstens steht Apotheke drauf...
Eine Architektur die formaler nicht sein könnte! Eine Form wahrscheinlich wieder ein gut gemeintes und in der deutschen Presse wenig publiziertes Schweizer Architekturbeispiel; in die westsächsische Metropole verpflanzt! Es passt zum béton brutHaus - ebenfalls im schönen Zwickau und ebenfalls misslungen!
Haus ohne Grundstück Aufgabe ohne Konzept!
Die städtebauliche Autonomität und Präsenz gleicht der Casa da Música im schön portugiesischem Norden nur leider fehlt die urbane Atmosphäre einer unruhigen Großstadt. Es liegt im Park und muss sich kompliziert verrenken; warum? Warum diese Kanten, warum diese Ecken; Formalismus der sich im Innenraum fortsetzt und keine Logik besitzt
Die große Unsicherheit der Entwurfsverfasser wird durch das Jonglieren architektonischer Bilder und durch einen wahllos angewandten Architektur-Slang verstärkt. Es gibt kein Suchen, es gibt kein Forschen; der Spontanerfolg macht blind und versperrt den Weg für andere junge Architekten, die sich architektonisch mit ihrer EIGENEN Sprache Gehör verschaffen wollen.
...sonst hätte man es nicht erkannt!