Ziemlich souverän von Peter Moor Architekten, schon in der Projektbeschreibung ihres neuen Wohnhauses im Kanton Zürich die geplante Begrünung der Außenräume hervorzuheben – schließlich wird die Architektur irgendwann hinter der Vegetation zurücktreten. Andererseits ist Zurückhaltung ein wichtiger Aspekt dieses Projekts, bei dem nicht der schnelle Eindruck zählt, sondern die gediegene Umsetzung des Programms: einfach Wohnen.
Das Gehrenhaus steht in der Kernzone der Kleinstadt Stäfa am Zürichsee – Bahnhof und Ufer sind hier nur ein paar Minuten entfernt. Über einem Untergeschoss mit Garagen entstanden drei Vollgeschosse und eine Dachetage. Das gestaffelte Gebäudevolumen orientiert sich dabei an der heterogenen, jedoch eher kleinteiligen Umgebung. Das Haus präsentiert sich den Nachbarn mit einer schlichten grauen Fassade und großformatigen bronzefarbenen Metallschiebeläden, der Eingang wurde ebenfalls in Bronze hervorgehoben.
Im Kontrast zum fast schon sanften Äußeren ist das Gebäude im Inneren deutlich strenger gehalten. Der Treppenraum besteht aus glattem Sichtbeton, während blaue Fliesen für kühle Reflektionen sorgen. Die Belichtung erfolgt durch ein Dachfenster. Der Beton des Gebäudekerns wird auch in den mehrheitlich kleinen Wohnungen sichtbar, die restlichen Wandflächen sind weiß verputzt und die Böden in hellgrauem Estrich ausgeführt.
Großen Wert legten Peter Moor Architekten außerdem auf die Ausgewogenheit der Grundrisse – jede Wohnung verfügt über einen Raum in Südrichtung und einen eigenen Balkon. Nach ihrem Schulhaus in Bonstetten gelingt dem Zürcher Büro damit innerhalb von kurzer Zeit ein weiteres Projekt, das sich durch seine Stimmigkeit auszeichnet. (sb)
Fotos: Peter Derron
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