Ein Preis, der von der österreichischen Bundeskammer der Ziviltechniker:innen ausgeschrieben wird, der sich aber auch an internationale Kandidatinnen richtet: Zum zweiten Mal nach 2022 wurden im vergangenen Monat in Wien die anotHERVIEWture AWARDs vergeben. Im Zweijahresrhythmus werden Frauen gewürdigt, die besondere Leistungen für die Baukultur erbracht haben. Jeder der in vier Kategorien verliehenen Preise ist mit 5.000 Euro dotiert.
Die ersten beiden Auszeichnungen waren für österreichische Architektinnen reserviert. Susanne Veit-Aschenbrenner von Veit Aschenbrenner Architekten gewann in der Alterskategorie über 40 Jahre. International ist sie unter anderem mit einem Kirchenbau in Wien bekannt geworden. Veit-Aschenbrenner strebe danach, ‚gestimmte Räume‘ zu entwickeln und mit Körpern Klang zu erzeugen, im akustischen, wie auch räumlich-atmosphärischen Sinne, so die Laudatorin Barbara Poberschnigg. Eva Maria Hierzer, geschäftsführende Gesellschafterin von NOW Architektur, wurde als Emerging Female Architect of the Year für österreichische Architektinnen unter 40 prämiert.
Des Weiteren gewann die deutsche Ingenieurin Johanna Arnold in der Kategorie Female Engineering Achievement of the Year einen Preis für ihren Beitrag zu einem Holzbau in Bad Aibling. Dieser ist in Zusammenarbeit mit dem Büro DWA David Wolfertstetter Architektur entstanden. Arnold hatte 2018 ihr Ingenieurbüro Shortlist mit Fokus insbesondere auf Holzbau gegründet.
Schließlich ging die Auszeichnung International Female Architect of the Year diesmal in die Schweiz. Geehrt wurde Miyuki Inoue, die in Zürich zusammen mit Vanessa Hull und Silvia Radlinsky das Büro Hull Inoue Radlinsky Architekten betreibt. Die Jury sei insbesondere von Inoues ruhigem und organischem Architekturansatz beeindruckt gewesen, berichtete Laudatorin Sabina Grincevičiute bei der Preisverleihung.
Die vier Preisträgerinnen wurden von einer sechzehnköpfigen internationalen Jury ausgewählt. Die italienische Architektin Francesca Perani erhielt noch eine lobende Erwähnung für ihr Projekt RebelArchitette. Schirmherrin der diesjährigen Runde war die österreichische Politikwissenschafterin Doris Schmidauer. (sb)
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